Hochbetagt und dennoch rege

BERNKASTEL-KUES. 150 Jahre alt und kein bisschen (lebens)müde – so präsentierte sich die Kolpingfamilie St. Michael Bernkastel bei ihrer dreitägigen Geburtagsfeier unter der Schirmherrschaft von Helmut Gestrich.

 Schirmherr Helmut Gestrich (links) gratuliert dem Vorsitzenden Wolfgang Gilles zum 150-jährigen Bestehen der Kolpingfamilie St. Michael Bernkastel 1856. Foto: Marita Blahak

Schirmherr Helmut Gestrich (links) gratuliert dem Vorsitzenden Wolfgang Gilles zum 150-jährigen Bestehen der Kolpingfamilie St. Michael Bernkastel 1856. Foto: Marita Blahak

Aktiv in der Vergangenheit und stark in die Zukunft - nach diesem Motto werden sich die Mitglieder der sozialen Gesinnung Adolf Kolpings auch weiterhin stellen. Wo ein so hohes Jubiläum gefeiert wird, da findet sich eine große Zahl an Geburtstagsgästen aus Gesellschaft und Politik ein, die Vorsitzender Wolfgang Gilles im Hotel Burg Landshut zum Festabend begrüßte. Das Männerquartett unter Leitung von Michael Meyer sowie die Blockflötistin Barbara Degen und Josef Thiesen am Cembalo gestalteten den musikalischen Rahmen. Durch das Progamm führte Erich Wilbert. "150 Jahre Kolpingfamilie Bernkastel bedeuten auch 150 Jahre heimatliche Tradtition im Sinne des 1849 von Adolph Kolping gestifteten Werkes", betonte Gilles. Nur sieben Jahre nach der Verwirklichung der Gründeridee entstand die Bernkasteler Kolpingfamilie als früherer "katholischer Gesellenverein" und eine der ältesten Gründungen im Bistum Trier. Das Original-Diplom mit der persönlichen Unterschrift Kolpings wird im Pfarrarchiv aufbewahrt und war beim Festabend ausgestellt. Gilles ließ die wechselvolle Geschichte des Vereins Revue passieren und nannte ihn hinsichtlich des großen Engagements der Mitglieder im kulturellen Bereich einen der lebendigsten Vereine der Stadt. Ob Heimatmuseum Graacher Tor, St. Annafest, Kolping-Fanfarenzug, Renovierungen von Kapellen, Bildungs- und Wallfahrten auf Bezirksebene und vieles mehr - die Kolpingfamilie engagiert sich stets zum Wohle der Allgemeinheit. Die Namen der ehemaligen Vorsitzenden Theo Monzel, Hermann Morbach, Peter Boeck, Hans Bonerz und Hans Reh sind eng mit dem segensreichen Wirken des Vereins verbunden. "150 Jahre fruchtbare Arbeit im religiösen, sozialen, kulturellen und erzieherischen Bereich in der Jugend und in den Familien unserer Stadt kennzeichnen die Aufgaben der Kolpingfamilie", unterstrich Gilles. Die soziale Arbeit auf vielfältigem Gebiet ganz nach Adolph Kolpings Gesinnung wird auch in Zukunft weitergehen. In seiner Festrede verwies Diözesan-Vorsitzender Franz-Josef Mertes darauf, dass Kolpingvereine nicht veraltet, sondern immer noch - und gerade in der heutigen Zeit der Individualisierung, Verbandsmüdigkeit und Unverbindlichkeit - aktueller denn je sind. "Verantwortlich leben und sozial Handeln, das sind Grundbedingungen, ohne die kein Gemeinwesen existieren kann", mahnte Mertes. Fragen, was man für das Gemeinwohl tun kann

Ein neues Leitbild wurde 2000 in Dresden von der Basis verabschiedet unter dem Titel "Weggemeinschft der Generationen". Die Lücken der Zeit erkennen und neue Gedanken für die Zukunft entwickeln, damit eine lebendige Kolpingfamilie bleibt - so formulierte Mertes die Aufgaben. "Gelebte Solidarität, gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und bürgerschaftliches Engagement zeichnet die Arbeit ihrer Kolpingfamilie aus", gratulierte Landrätin Beate Läsch-Weber auch im Namen der Bürgermeister Wolfgang Port und Ulf Hangert. Wir alle müssten uns wieder mehr fragen, was wir für das Gemeinwohl tun könnten, anstatt zu allererst zu fragen, was der Staat für uns tun könne", so ihr Anliegen. Groß war der Reigen der Gratulanten, die mit Geschenken und einem "Treu Kolping" erfolgreiches Wirken in der Zukunft wünschten.

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