Hochkarätiger Besuch zum Jubiläum

Wittlich · Berlin, München, Oslo: Die Musiker Karl-Heinz Steffens und Matthias Ambrosius arbeiten mit Orchestern von Weltrang zusammen - und mit dem Musikverein Lüxem. Denn dort haben ihre Karrieren begonnen.

Hochkarätiger Besuch zum Jubiläum
Foto: Daniel John (daj) ("TV-Upload John"
 Karl-Heinz Steffens (linkes Bild) dirigiert. Matthias Ambrosius spielt Klarinette, während Stefan Barth am Pult steht. TV-Fotos (2): Daniel John

Karl-Heinz Steffens (linkes Bild) dirigiert. Matthias Ambrosius spielt Klarinette, während Stefan Barth am Pult steht. TV-Fotos (2): Daniel John

Foto: Daniel John (daj) ("TV-Upload John"

Wittlich. Es ist schon ein Glücksfall, wenn ein Musikverein mit zwei hochkarätigen Profimusikern zusammenarbeiten darf. Und ebenso zeugt es von besonderer Verbundenheit mit ihrer Heimat und mit ihren musikalischen Wurzeln, dass Karl-Heinz Steffens und Matthias Ambrosius sich gerne bereit erklärt haben, den Musikverein Lüxem bei dessen Jubiläumskonzert zum 60-jährigen Bestehen zu unterstützen.
Die beiden "Söhne Lüxems" sind längst nicht mehr nur in Wittlich und Umgebung unterwegs: Ambrosius ist zweiter Klarinettist der Münchner Philharmoniker, Steffens - früher Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker - leitet inzwischen die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen und demnächst auch die Norwegische Nationaloper in Oslo.
Das Programm des Jubiläumskonzerts ist durchaus anspruchsvoll für ein Laienorchester, auch wenn der Musikverein leistungsmäßig zur Oberstufe gehört. Viele der zeitgenössischen Stücke verlangen schnelle Rhythmus- und Taktwechsel. Karl-Heinz Steffens dirigiert mit vollem Körpereinsatz, aber ohne jede Thea tralik: Hier ein Blick, dort ein kleiner Wink mit dem Taktstock, selbst der Hüftschwung gibt mit den Takt an. All das wirkt ebenso angespannt und konzentriert wie gleichzeitig spielerisch und leicht. Das macht schon vom Zusehen Spaß, vom Zuhören um so mehr. Präzise angeleitet laufen die Musiker zur Bestform auf, ob bei "Life in The Capital City" von Timo Forsström, das Stimmungsbilder aus der finnischen Hauptstadt Helsinki in Klänge umsetzt oder bei den Ausflügen auf den "Mount Everest" (Rossano Galante), oder nach "Oregon" (Jacob de Haan).
An der Klarinette kann Matthias Ambrosius seine ganze Virtuosität zeigen - sowohl im "Concierto para clarinete y banda" von Oscar Navarro als auch beim "Carnivale di Venezia" von Almatio Giampieri, bei dem er mit schnellen Läufen sowohl Orchester als auch Publikum fast schwindelig spielt.
Bei allem Applaus für die beiden Gaststars soll aber nicht vergessen werden, dass das Orchester mit seinem Dirigenten Stefan Barth kontinuierlich eine gute Probenarbeit leistet, die ein solch außergewöhnliches und herausragendes Konzert erst möglich macht.
Ein bisschen Tschingderassabum darf dann aber auch noch sein: Mit dem Deutschmeister-Regimentsmarsch verabschiedet sich Karl-Heinz Steffens vom Pult - hoffentlich nur bis zum nächsten Jubiläum. daj

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