Hochkarätiges zum Jubiläum

Kröv · Einen Festakt mit 250 Besuchern, Reden und viel Musik gab es zum Jubiläum des Kreismusikverbands Bernkastel-Wittlich, in der Weinbrunnenhalle in Kröv. Die Geschichte und die Schwerpunkte des Verbands hat Walter Feltes in seiner Moderation vorgestellt.

 Die Musiker von „Hör mal was ich kann“ begeistern das Publikum. TV-Foto: Christina Bents

Die Musiker von „Hör mal was ich kann“ begeistern das Publikum. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Kröv. "Singt dem König Freudenpsalmen", spielte Walter Feltes bei seinen ersten Schritten auf der Bühne der Kröver Weinbrunnenhalle. Das tat er nicht vor Ehrfurcht vor den vielen geladenen Ehrengästen, sondern weil er darauf hinweisen wollte, wie die Musikausbildung früher aussah. Damals, als er und viele andere, die im Publikum saßen, ihre ersten Schritte in der Musikausbildung gemacht hatten, war der Palmsonntag mit diesem Lied die "Aufnahmeprüfung in den Verein". Er erklärt: "Wer das, dreimal um die Kirchen gehend, ohne Fehler spielen konnte, war im Musikverein" und viele nickten zustimmend.
Qualifzierte Ausbildung


Heute sieht das ganz anders aus, und daran hat auch der Kreismusikverband großen Anteil. Es gibt eine qualifizierte Ausbildung durch die Kreismusikschule, die eine der drei Säulen des Kreismusikverbands ist, es gibt Schulungen und Weiterbildungen durch den Verband und Projektorchester für alle Altersstufen. Was dort geleistet wird, haben im Anschluss gleich die jungen Musiker die zwischen zwei und drei Jahren Ausbildung haben im Orchester "Hör mal was ich kann" gezeigt, das von Dietmar Heidweiler und Jochen Hofer geleitet wird. Sie spielten die Stücke "Imperium" und "The knights castle" und wurden mit kräftigem Applaus bedacht. Der Kreisbeigeordnete Karl-Heinz Erz, würdigte den Stellenwert der Musik mit einem Zitat von Isaak Stern, einem der bedeutendsten Violinisten des 20. Jahrhunderts.
Darin sagte er unter anderem: "Musik zivilisiert, weckt Phantasie, tröstet, bringt die Menschen zum Lachen und man lernt zu hören und zu denken." Daneben lobt er den Verband für sechs Jahrzehnte musikalische Bildung und Jugendarbeit. Aktuell sind 93 Vereine und rund 4000 Mitglieder im Verband organisiert. Schließlich zeigten die jungen Musiker noch einmal ihre Kreativität, indem sie mit Plastikbechern den Rhythmus zum Cup-Song lieferten, was die Besucher zu Zugabe-Rufen bewegte. Der Präsident des Landesmusikverbands Rheinland-Pfalz, Günther Scharz hob die Bedeutung des Kreismusikverbands im Landesverband hervor, denn der von Bernkastel-Wittlich sei der mitgliederstärkste im Land. Er sagte: "In der Jugendarbeit hat der Verband sehr gut vorgedacht, denn 1700 Musiker der rund 4000 sind unter 27 Jahren." Zudem betonte er, dass die Musik bei Förderungen dem Sport gleich zustellen wäre. Darauf meinte Walter Feltes mit einem Augenzwinkern: "Viele sagen, was ihr macht, ist unbezahlbar, und geben einem dann auch nix." Das sorgte für viele Lacher. Robert Köller, Generalsekretär des luxemburgischen Musikverbands, betonte dass die Vereine eine wichtige Keimzelle für die Demokratie sind.
Den Festvortrag hielt Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats. Er erläuterte, wie sich der Rat bemüht, die Landesregierung von der wichtigen Musikarbeit zu überzeugen. "Die Musikschulen sind unterfinanziert, und bei den Kulturausgaben ist Rheinland-Pfalz im Ländervergleich meist auf dem letzten oder vorletzten Platz", berichtet er. Dazwischen zeigte das Blechbläser-Ensemble mit Pauken und Percussion, welch` hohes musikalisches Niveau im Kreismusikverband herrscht. Sie spielten sich ebenso wie das Saxofon-Quartett durch viele Epochen und Stile der Musik.

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