Hochscheid liebäugelt mit regenerativen Energien

Hochscheid · Konkrete Investitionen sind in Hochscheid derzeit nicht geplant. Die schuldenfreie Ortsgemeinde sondiert aber Möglichkeiten, ihre Rücklagen sinnvoll einzusetzen. Denkbar sind - trotz fehlender Aussichten auf Windkraft - Investitionen in erneuerbare Energien.

Hochscheid. An Geld mangelt es Hochscheid nicht. Die seit Jahren schuldenfreie Ortsgemeinde hat Rücklagen von etwa 400 000 Euro. Selbst bei den aktuellen Pflichtaufgaben (283 000 Euro) bleiben 40 000 Euro Plus statt des vielerorts üblichen Defizits. Dabei hat der Ort 2010 noch in sein Neubaugebiet "Auf den Gärten" investiert. Zwei der zwölf Parzellen sind bereits bebaut. Die Sorge, das Vorhaben könnte die Ersparnisse aufzehren, erwies sich als unbegründet. Zu danken ist das laut Ortsbürgermeister Erhard Wolf nicht zuletzt seinen Vorgängern. Alle seien bedacht gewesen, nur dann zu investieren, wenn das Geld dafür da war: "Wir haben immer solide gelebt."
Um die liquiden Mittel sinnvoll einzusetzen, gibt es laut Wolf Überlegungen, sie zu investieren. Gedacht ist an erneuerbare Energien wie Photovoltaikanlagen, wofür sich das Gemeindehaus anbieten würde. Die Ausrichtung des Naturschieferdaches nach Süden ist optimal. Zu prüfen ist nur, ob es dann nicht erneuert werden müsste, was die Rendite drücken würde.
Die Ratsmitglieder könnten sich aber auch gänzlich andere Varianten vorstellen: "Wir wollen das offen angehen."
Flughafen Hahn zu nah


Vom Tisch ist die Aussicht, Windkraftgemeinde zu werden. Die Einflugschneise des Flughafens Hahn ist zu nah - ebenso Wasserschutzgebiete des Idarwaldes. Möglich wäre laut Wolf jedoch eine Beteiligung an der vom Kreis angeregten kommunalen Energiegesellschaft: "Generell stehen wir dem Thema offen gegenüber."
Unabhängig davon gibt Hochscheid aktuell 6000 Euro für neue Schieferschilder an den Ortseingängen aus sowie 3000 Euro für ein Waldgrundstück.
Ein leidiges Thema ist das der zu rund 90 Prozent abzuführenden Gewerbesteuer.
Das werfe den Haushalt mehr durcheinander als es einbringe, bedauert Wolf das jetzige Umlagesystem.
Orte mit größeren Betrieben müssten "exorbitante Ausschläge" verkraften statt mit konstanten Einnahmen kalkulieren zu können. urs

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