Hochscheid setzt ein Zeichnen

Während andere Kommunen an Krediten nicht vorbeikommen, kann Hochscheid unbesorgt in ein neues Baugebiet investieren.

Hochscheid. (urs) Ein ausgeglichener Haushalt garantiert keine ungetrübte Freude. Die Gemeinde Hochscheid, die noch nie ein Defizit beschlossen hat, ist daher von Euphorie weit entfernt. "So schön es dieses Jahr auch aussieht - man muss es in zwei Jahren saldieren", sagt Ortsbürgermeister Erhard Wolf. Sobald die künftigen Umlagen für die hohen Gewerbesteuereinnahmen ermittelt seien, sehe das schon anders aus. Unterm Strich ist er aber dennoch glücklich mit den aktuellen Zahlen.Immerhin schultern die 260 Bürger einen Verwaltungshaushalt mit einem Rekordvolumen von 862 000 Euro in Einnahmen und Ausgaben. Während es in den Vorjahren gut 200 000 waren, macht sich 2008 die ungewöhnlich hohe Gewerbesteuer bemerkbar. Dank der 650 000 Euro kann die Gemeinde dem Vermögenshaushalt 463 000 Euro Überschuss zuführen. Dass Hochscheid für Investitionen einen Kredit aufnehmen muss, ist daher in absehbarer Zeit nicht zu befürchten. Zumal das gänzlich schuldenfreie Dorf über Rücklagen von rund 450 000 Euro verfügt, denen 2008 weitere 294 000 zugeführt werden. Vor diesem Hintergrund lässt es sich unbesorgt investieren - vor allem in ein neues Baugebiet. Neues Bauland soll in Richtung Horbruch erschlossen werden. Die Nähe zum Flughafen Hahn könne auch für Nicht-Hochscheider interessant sein, zeigt sich Wolf optimistisch. Allerdings ist er sich auch bewusst, dass ein Sägewerk sowie Autohaus und Spediteur unmittelbar am Ort Bauherren wenig attraktiv erscheinen. Aber dafür biete der Ort Arbeitsplätze. Für Planung und Ausführung des Neubaugebiets "Auf den Gärten" stehen im Vermögenshaushalt 150 000 Euro bereit. Weitere 35 000 Euro fließen in die Renovierung des Gemeindehauses. Kleinere Beträge sieht der Haushalt mit einem Volumen von 503 000 Euro für einen Rasenmäher und eine Parkbank vor (6000 Euro) sowie 1000 Euro für Kinderspielplatzgeräte. Außerdem beteiligt sich Hochscheid mit 5000 Euro am Umbau des Kleinicher Kindergartens. Angesichts der guten Zahlen sieht Wolf keine Notwendigkeit, Steuerhebesätze oder Gebühren zu erhöhen. Die Gemeinde setzt sogar ein Zeichen und senkt die Grundsteuer von 290 auf 280 Prozent. Angesichts der Belastung durch Flughafen und Gewerbegebiet sei es wichtig, Anrei ze zu schaffen. "Die Leute, die hier wohnen, sollen partizipieren."

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