Unwetter-Folgen Hochwassermüll macht Ärger in Enkirch

Enkirch · 40 bis 50 Tonnen Unrat muss die Ortsgemeinde Enkirch auf eigene Kosten sammeln.

 angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

Foto: TV/Roland Bender

„Ich schätze das sind 40 bis 50 Tonnen Totholz, das noch übrig ist,“ sagt Roland Bender, Ortsbürgermeister von Enkirch. Auf einer Fläche von etwa 15 Hektar in Ufernähe sammelt sich immer wieder bei Hochwasser Treibgut. Das liegt an einem Strudel, der sich entwickelt, wenn das Wasser die nahe gelegene Staustufe überschwemmt. „Aber so viel wie dieses Mal war es noch nie. Das ist mindestens zehn Mal soviel wie sonst bei einem Hochwasser“, sagt Bender.

Es sei nicht nur Treibholz gewesen, was sich auf der Uferwiese angesammelt habe. Autoreifen, Trümmer von Wohnwagen, Kühlschränke, Elektrogeräte, Carports haben Bender und viele Bürger entdeckt, die ehrenamtlich zuerst einmal begannen, den Müll zu trennen.

„Ich bin froh, dass so viele Bürger mithelfen, auch zwei Tiefbauunternehmen aus der Gegend waren vor Ort und haben uns mit Maschinen geholfen,“ bemerkt Bender. Auch Stypropor, Farbeimer und weitere Problemabfälle seien zusammen gekommen. „Das nimmt der Zweckverband A.R.T. in Trier kostenlos an,“ sagt Bender. Auch das übrige Treibholz könne die Gemeinde beim Zweckverband entsorgen. Aber momentan finde Bender kein Transportunternehmen. „Viele Firmen sind an der Ahr im Einsatz, wo es die Leute auch viel schlimmer getroffen hat und die brauchen die Hilfe ja auch dringend,“ sagt Bender.

Trotzdem bleibe der Schutthaufen jetzt erst einmal vor der Ortschaft liegen. „Es ist schwierig, an das Holz heranzukommen. Dort liegen noch 40 Zentimeter Matsch,“ erklärt der Ortschef und verweist auch auf andere Gemeinden wie etwa Lieser oder auch Pünderich, die vor ähnlichen Problemen stehen. Schluss­endlich würden die Kosten für Transport und Entsorgung dann immer an den Ortsgemeinden hängen bleiben. Bender: „Das ist ärgerlich, denn auch unseren Wohnmobilstellplatz müssen wir jetzt erst einmal wegen der Hochwasserschäden für drei bis vier Wochen dicht machen.“ Diese Einnahmen würden dann auch noch in der Gemeindekasse fehlen.

 angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

Foto: TV/Roland Bender
 Nach dem Hochwasser: angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände(Foto oben) und ein gestrandereter Container in Pünderich (Foto links).

Nach dem Hochwasser: angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände(Foto oben) und ein gestrandereter Container in Pünderich (Foto links).

Foto: TV/Roland Bender
 angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

angeschwemmter Müll und Unrat auf dem Enkircher Moselvorgelände

Foto: TV/Roland Bender
 Container strandet nach Hochwasser in Pünderich

Container strandet nach Hochwasser in Pünderich

Foto: TV/privat

Jener Container, er seit vergangenem Donnerstag vielen Moselorten Sorgen bereitet habe, sei inzwischen in Pünderich (Landkreis Cochem-Zell) angelandet, erzählt Bender. „Man kann froh sein, dass der Container nicht in eine Brücke oder etwa ins Riesenrad in Bernkastel-Kues gekracht ist.“ Derzeit versuche man herauszufinden, woher der Container stammt, der offenbar von Trier oder noch weiter her kommend in den vergangenen Tagen die Mosel entlang getrieben ist.

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