Hochzeitsprämie fließt ins Moselbad

Bernkastel-Kues · Der größte Batzen der 1,85 Millionen Euro, die die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im kommenden Jahr investiert, fließt in die Sanierung des Moselbads. Nicht nur wegen der erhöhten Förderung dafür sieht Bürgermeister Ulf Hangert die Fusion mit der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron positiv.

 Hier wird saniert: Die VG Bernkastel-Kues investiert 744 000 Euro ins Moselbad . TV-Foto: ARCHIV/KLAUS KIMMLING

Hier wird saniert: Die VG Bernkastel-Kues investiert 744 000 Euro ins Moselbad . TV-Foto: ARCHIV/KLAUS KIMMLING

Bernkastel-Kues. Im kommenden Jahr kann die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues die Früchte der Fusion mit der VG Neumagen-Dhron ernten. Denn das Land hatte ihr als Hochzeitsgeschenk einen erhöhten Zuschuss zur Sanierung des Moselbads in Bernkastel-Kues versprochen und diese soll 2013 angegangen werden.

Badsanierung: In einem ersten Schritt werden Heizung, Lüftung, Regelungstechnik und Teile der Filteranlage im Hallenbad erneuert. Kosten: 744 000 Euro. Das Land schießt 250 000 Euro zu, der Kreis 74 000 Euro. Doch Schwimmer müssen sich keine allzu großen Sorgen machen. Laut Verwaltung wird das Bad in der Übergangsphase zur Freibadsaison deshalb nur wenige Tage mehr als die sonst übliche eine Woche geschlossen sein.
Die Bad-Sanierung ist der größte Posten der 1,85 Millionen Euro, die die VG laut Haushaltsplan 2013 investiert.

Weitere Investitionen: Größere Summen fließen außerdem in die Feuerwehren. 219 000 Euro sind für Fahrzeuge und das Feuerwehrgerätehaus Wehlen vorgesehen. 13 Grundschulen hat die VG zu versorgen. Dorthin fließen laut Plan 119 500 Euro. Allein 100 000 Euro davon sind für die Erneuerung der Prellwände und des Fußbodens in der Sporthalle der Schule in Zeltingen-Rachtig eingeplant. Für die Renovierung des Verwaltungsgebäudes der VG sind im kommenden Jahr 50 000 Euro vorgesehen, allerdings nur für die Planung. Die Arbeiten beginnen erst 2014.

Positives Fazit zur Fusion: Von einem guten Ergebnis sprach Verwaltungschef Ulf Hangert angesichts der Haushaltszahlen für 2013 (siehe Extra). Trotz der Investitionen können die Schulden gesenkt werden. Für Hangert ist die zum Anfang des laufenden Jahres vollzogene Fusion mit der einstigen Nachbar-VG Neumagen-Dhron ein Schritt "Richtung Zukunftsfähigkeit", von dem auch der Haushalt Zeugnis ablegt. Doch schaute er auch auf die menschliche Seite. So habe das Zusammenführen der Kollegen in der Verwaltung gut funktioniert. Auch die Wehren seien gut zusammengewachsen. Rund 150 Aktive aus fünf Wehren wurden integriert.

Breite Zustimmung: Alle Ratsmitglieder haben dem Haushaltsplan 2013 zugestimmt. Ganz ohne Einwand tat dies die CDU. Fraktionsvorsitzender Eduard Arens bezeichnet ihn als gelungenen Wurf. Die Senkung der VG-Umlage von 36 auf 34 Prozent brächten der Stadt und den Gemeinden eine Entlastung von 500 000 Euro. Für die Gemeinden der einstigen VG Neumagen-Dhron, die früher 42 Prozent zahlen mussten, sei die Entlastung noch deutlicher. "Allein diese Größe belegt die Richtigkeit der Fusion.", sagte Arens. Er räumte aber ein, dass die guten Zahlen auch dem hohen Steueraufkommen und der Entlastung durch die von Hangert bedauerte Übernahme der Realschule plus durch den Kreis zu verdanken seien.

Kritik und Anregungen: Bei den Vorschlägen der Fraktionen zum Haushalt ging es meist ums Sparen. Peter Licht (SPD) von der SPD schlug vor, bei der Sanierung die Beckentiefe des Hallenbads von 3,65 Meter auf 1,80 Meter zu reduzieren, um künftig Energie und Geld zu sparen. Er sprach sich für den mittelfristigen Einstieg eines Privatinvestorsin dasMoselkino aus, um die jährliche Belastung von 53 000 Euro für den Schuldendienst zu verringern.Er forderte, dem Anstieg der Personalkosten von 45 Prozent auf 49,6 Prozent entgegenzuwirken. Die geplante Auslagerung der Lohnbuchhaltung sowie die externe Unterstützung der Bauabteilung durch einen Architekten statt einer Neueinstellung bewertete er in diesem Zusammenhang positiv.
Alfred Port (FDP) kritisierte, es sei ein Fehler gewesen, in der Vergangenheit keine Lehrlinge auszubilden. Wie Johannes Po-litz (Grüne) stellte er infrage, ob man sich die vorhandene Anzahl von Verwaltungsebenen noch leisten könne.Politz regte weiter an, ein Konzept zum Absenken der öffentlichen Energiekosten zu erstellen, beispielsweise könnten die Heizungen in öffentlichen Gebäuden nachts abgesenkt werden. Johannes Schneider (ÖDP) versprach, sich weiter für ein Antragsrecht des Jugendparlaments an den VG-Rat einzusetzen.

Wassergebühr erhöht: Für das kommende Jahr erhöht die Verbandsgemeinde die Wassergebühr um zehn Cent auf 1,38 Euro pro Kubikmeter. Der Beigeordnete Leo Wächter nannte dies eine geringfügige Erhöhung, die sich in einem Vier-Personen-Haushalt mit 16,34 Euro pro Jahr niederschlage. Er begründete sie unter anderem mit der Einführung des Wassercents durch den Bund.Extra

Einnahmen: 13,85 Millionen Euro; Ausgaben: 13,6 Millionen Euro; Überschuss: 246 600 Euro; Schulden: 11,84 Millionen Euro; Pro-Kopf-Verschuldung: 423 Euro (Ende 2013) red

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