Hoffen auf den zweiten Anlauf

BERNKASTEL-KUES. Die Hauptschule Bernkastel-Kues startet erneut den Versuch, als Schulform eine Duale Oberschule (DOS) zu werden. Ob es diesmal klappt, hängt davon ab, wie viele Kinder mit Realschul-Empfehlung angemeldet werden.

Die Weiterentwicklung in eine DOS für das Schuljahr 2002/03 war nicht an der erforderlichen Schüleranzahl (Vierzügigkeit mit insgesamt mehr als 90 Schülern) gescheitert. 30 Prozent der angemeldeten Schüler müssen in einer DOS eine Realschul-Empfehlung vorweisen, und diese Voraussetzung verfehlte die Hauptschule knapp (der TV berichtete). Schulleiter Dieter Stuff hofft nun auf die DOS-Einrichtung für das kommende Schuljahr. Schule und Schulträger, die Verbandsgemeinde, stünden voll hinter der Dualen Oberschule am Standort Bernkastel-Kues. "Wir haben alles getan, was in unserer Kraft steht", erklärt Stuff. Elternabende in Grund- und Hauptschule, Infoveranstaltungen für Grundschullehrer - auch mit Fachkräften von außerhalb - gehörten dazu. Stuff: "Jetzt liegt es an den Eltern, sich für die DOS als Schulform für ihre Kinder zu entscheiden." Stuff steht auch zu persönlichen Gesprächen bereit. Allgemeine Bildung, praxisorientiertes Lernen sowie berufsbezogene Ausbildung werden an der DOS miteinander verknüpft. Grundlagen-Training wie Lernen lernen, Teamfähigkeit, Rhetorik, Konzentration, Kommunikation werden in allen Fächern angewandt. Erst nach einer gemeinsamen Orientierungsstufe (Klassen fünf und sechs) wählen die Schüler zwischen zwei Profilstufen, dem Haupt- oder Realschulabschluss (Klassen sieben bis neun). Die Schulform zeichnet sich durch hohe Durchlässigkeit und Flexibilität aus. Der Schüler kann von Jahr zu Jahr je nach seiner persönlichen Entwicklung zwischen den Profilstufen wechseln. Dabei bleibt er in der gleichen Schulgemeinschaft, und die oft gravierenden Probleme, die ein Schulwechsel mit sich bringt, fallen weg, betonen Stuff und sein Stellvertreter Paul Schmitgen. Dieser Bildungsgang bereitet auf praxisorientierte Berufe vor, wobei alle bewährten Schulabschlüsse - vom Haupt- und Realschulabschluss über Berufschule bis hin zur Fachhochschulreife erreichbar sind. Ein Novum an den rheinland-pfälzischen DOS-Einrichtungen ist die Verbalbeurteilung, die ergänzend zu den Zeugnissen ausgehändigt wird. Darin werden Eigenschaften wie soziales Verhalten, Lernverhalten, methodisches Arbeiten oder Teamfähigkeit begutachtet. Vorgezogener Anmelde-Termin

Ingrid Baumgartner-Schmitt ist Leiterin der Geschäftsstelle "Duale Oberschule" in Landau sowie stellvertretende Schulleiterin der DOS Landau, die als eine der ersten im Land seit 1996 besteht. "Wir haben in den vergangenen acht Jahren überaus gute Erfahrungen mit diesem Bildungsweg gemacht und laufen mittlerweile fünfzügig mit jeweils 50 Prozent Hauptschul- und 50 Prozent Realschulniveau", berichtet die Pädagogin. Den anfänglichen Ängsten und der Zurückhaltung der Eltern könne man nur durch umfassende Information begegnen. Baumgartner-Schmitt hat an einem Elternabend in Bernkastel-Kues teilgenommen: "Die Eltern waren von den umfangreichen Möglichkeiten einer DOS hellauf begeistert - und ich hatte ein gutes Gefühl für das Gelingen, als ich nach Hause fuhr." Die Realisierung liegt nun bei den Eltern, die ihre Kinder vom 2. bis 13. Februar für die fünfte Klasse der DOS anmelden können. Dieser Termin ist vorgezogen und liegt zwei Wochen vor den Anmeldeterminen der anderen weiterführenden Schulen. Der Grund: Sollte die DOS nicht eingerichtet werden können, besteht nach wie vor die Möglichkeit, sich an einer der anderen Schulen anzumelden. Anmeldungen für die Duale Oberschule im Sekretariat der Hauptschule Bernkastel-Kues, montags bis donnerstags von 7 bis 15 Uhr und freitags von 7 bis 13.30 Uhr.

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