Hoffen auf ein Dorfgemeinschaftshaus

Solange das Vorhaben "Dorfgemeinschaftshaus" nicht in trockenen Tüchern ist, kann sich die Gemeinde Enkirch keine weiteren größeren Projekte vornehmen. Doch immerhin wurde der Wohnmobilstellplatz im Frühjahr mit zusätzlichen Stromanschlüssen ausgestattet.

 Die alte Enkircher Schule (links) muss zwar kein vergessenes Dasein fristen. Dafür wird sie viel zu intensiv genutzt von den vielen Ortsvereinen, die das Gebäude als Übungs- und Abstellraum nutzen. Doch die 1750 Bürger des Ortes brauchen auch dringend einen Saal, in dem mindestens 300 Personen Platz finden könnten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die alte Enkircher Schule (links) muss zwar kein vergessenes Dasein fristen. Dafür wird sie viel zu intensiv genutzt von den vielen Ortsvereinen, die das Gebäude als Übungs- und Abstellraum nutzen. Doch die 1750 Bürger des Ortes brauchen auch dringend einen Saal, in dem mindestens 300 Personen Platz finden könnten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Enkirch. (urs) In Sachen Dorfgemeinschaftshaus ist in Enkirch noch längst nicht das letzte Wort gesprochen. Vielleicht wird ja doch noch die alte Schule umgebaut, was aber bisher an den Vorgaben des Denkmalamtes zu scheitern scheint. Denn mit dem ursprünglich vorgesehenen Anbau im hinteren Bereich des Gebäudes kann sich die Behörde offensichtlich ganz und gar nicht anfreunden.

"An der Form des Gebäudes dürfen wir nichts verändern", nennt Ortsbürgermeister Charly Weisgerber die Begründung von Seiten des Amtes. Daher gebe es derzeit Überlegungen, ob vielleicht eine Nutzung der später giebelseitig angebauten Turnhalle sinnvolle wäre. Zumal diese Halle ohnehin renovierungsbedürftig ist. "Wir bräuchten auf jeden Fall einen Saal für um die 300 Leute", sieht Weisgerber ansonsten nur wenige Alternativen.

Obschon auch das "Tersteegenhaus" mittlerweile in die Beratungen eingebunden ist. Denn auch eine Erweiterung des dortigen Gemeindesaales wäre denkbar. Der Bürgersaal in der alten Schule ist auf jeden Fall zu klein. Dort könnten zwar Geburtstage gefeiert werden, kommentiert der Ortsbürgermeister. Aber größere Veranstaltungen wie etwa Laientheater-Aufführungen, die heute im Saal Loosen stattfinden, seien dort nicht möglich.

Die Planungen werden zusätzlich dadurch erschwert, dass die alte Schule nicht etwa ein vergessenes Dasein fristet. Während der Nachwuchs des Dorfes in unmittelbarer Nähe die neue Schule besucht, nutzen die rund 20 Ortsvereine die Klassenräume des Altbaus als Übungs- oder Abstellräume.

Ohne Vereine kein Dorf



Doch irgendwann wird wohl eine Entscheidung fallen, welches Haus künftig wie genutzt oder in welchem Umfang um- oder angebaut wird. Bis dahin übt die Gemeinde sich in punkto Investitionen in Zurückhaltung. "Wenn wir das alles machen sollten, brauchen wir sämtliche Mittel dafür", betont Weisgerber. Denn einfach werde das - selbst wenn Zuschüsse fließen sollten -mit Sicherheit nicht.

Angesichts dieses unvermeidlichen Abwartens ist es daher umso erfreulicher, dass der Enkircher Wohnmobilstellplatz endlich ausgebaut werden konnte. Jahrelang hatte die Gemeinde sich bemüht, mehr Stromanschlüsse auf dem Gelände mit 500 Stellplätzen anbieten zu können. "Da waren wir mit Sicherheit fünf Jahre dran", schätzt Weisgerber. Letztlich habe das RWE der Gemeinde dann weiterhelfen können. Seit Anfang des Jahres stünden nun statt der bisher nur zwei Stromsäulen 60 zusätzliche Anschlüsse zur Verfügung.

Die Gemeinde hat sich diese Verbesserung für den stets gut frequentierten Platz fast 20 000 Euro kosten lassen. "Das war eine wichtige Sache", betont Weisgerber.

Als nicht minder bedeutsam stuft er die Sanierung des Sportplatzes ein. Der Sportverein habe "jede Menge Übungseinheiten" investiert in die Erneuerung des Tennenplatzes. Das sei "eine ganz tolle" Sache, lobt der Gemeindechef. Für ihn persönlich steht aber ohnehin fest: "Ohne Vereine kein Dorf." Die Vereine seien die tragenden Säulen einer jeden Dorfgemeinschaft.

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