Meinung Hohe Hürden durch Sanierungsstau

Es ist ziemlich ruhig geworden um die angestrebte Kommunalreform und die Verbandsgemeinde Thalfang. 2018 hatte der damals noch amtierende VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer die Kommunalpolitiker mit der Aussage geschockt, dass es im Wasser- und Abwasserbereich einen Sanierungsstau von 100 Millionen Euro gebe.

 Kommentarfoto_Rosenschild.pdf

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Foto: TV/Eltges, Stefanie

Daraufhin wurde ein Gutachten beauftragt, das die Konsequenzen für die Wasserpreise der jeweiligen Kommunen aufzeigen sollte. Das Ergebnis war lange unter Verschluss. Es birgt schließlich auch eine Menge Sprengstoff. Bei aller Vorsicht, was Prognosen und die Vergleichbarkeit von Zahlen angeht: Sollen nicht auf Jahre hinaus erhebliche Differenzen bei den Wasserpreisen innerhalb der dann neu gegründeten Kommunen bestehen, müssen die Bürger der aufnehmenden Gemeinden erheblich tiefer in die Taschen greifen als bisher. Und das, selbst wenn der Sanierungsstau deutlich geringer ausfallen sollte als vom inzwischen im Ruhestand befindlichen  Hüllenkremer angenommen. Das zu vermitteln, dürfte kaum möglich sein. Das bedeutet: Die Hochzeitsprämie des Landes müsste gravierend höher ausfallen, als es bei anderen Fusionen der Fall war.

Und auch ein Fusionstermin dürfte in weitere Ferne gerückt sein. Die Landtagswahl im kommenden Frühjahr rückt langsam näher. Und  die Wahl des neuen Thalfanger Verbandsgemeindebürgermeisters ist wegen Corona derzeit auf unbestimmte Zeit verschoben. Angesichts dieser beiden Aspekte ist es kaum vorstellbar, dass eine Reform zeitnah durchgezogen wird. Abgesehen davon, dass derzeit nicht einmal die entsprechenden kommunalen Gremien tagen können.

i.rosenschild@volksfreund.de

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