Hoher Aufwand zum Vergnügen anderer

MORBACH. Mit viel Idealismus sorgen fünf Mitglieder des Skiclubs Morbach dafür, dass das dreiteilige Loipensystem zwischen dem Erbeskopf und dem Idarkopf immer professionell gespurt ist.

Hervorragend präparierte Loipen finden derzeit die Skiläufer auf dem Hunsrückkamm zwischen dem Erbeskopf und dem Idarkopf vor. Viele betrachten dies als Selbstverständlichkeit. So sind manche enttäuscht, wenn sie bei Neuschnee nicht schon früh morgens in einer frischen Spur ihrem Hobby frönen können. Aber es dauert fast fünf Stunden, bis die Helfer des Skiclubs Morbach die drei, zusammen 38 Kilometer langen Rundkurse mit ihrer Pistenraupe mit einem Glättebalken, einem Doppelspurgerät und bei Bedarf einer Fräse für verharschten Schnee in Schuss gebracht haben. "Von der Alfred-Thomas-Hütte am Forsthaus in Morbach brauchen wir etwa drei Stunden, bis wir mit Schinderhannes- und Kahlheid-Loipe fertig sind - auf dem Hinweg wird zugleich die Rodelbahn gewalzt", erläutert Vorsitzender Bernd Fusenig. Zunächst widmen sich die Idealisten dem Teil der Schinderhannes-Loipe zwischen dem Aufeinandertreffen der beiden Richtungen, dann kommt die komplette Kahlheid-Loipe mitsamt der zusätzlichen Skating-Strecke an die Reihe. Anschließend wird der größte Teil der Schinderhannes-Loipe unter die Räder genommen. Daher empfiehlt es sich für Frühsportler, eher die neun Kilometer lange Kahlheid-Variante in Angriff zu nehmen. "Das ist meine Lieblingsstrecke", bekennt der Vereins-Chef, der im Gegensatz zu seinen Fahrer-Kollegen Oliver Marx und Rainer Gerhard (beide aus Morbach), Albrecht Gluwig (Hoxel) und Jürgen Stürmer (Riedenburg) nicht mehr im Berufsleben steht. Somit kann der 58-Jährige flexibel reagieren, wenn ein paar Zentimeter der weißen Pracht gefallen sind oder die Loipen zu stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. "Notwendig ist das vor allem an den Abfahrten, denn dort sind die Leute fast alle Schneepflug gefahren", weiß der pensionierte Telekom-Beamte. Auch Forstbetrieb, Fußgänger und Autofahrer richten Schäden an. Unter den 80 Mitgliedern sind sowohl Abfahrt- als auch Langlaufbegeisterte. "Früher sind wir oft zusammen zum Langlauf in den Schwarzwald gefahren", erzählt der 58-Jährige, der von beiden Disziplinen begeistert ist: "Von der Bewegung her gefällt mir Alpin, Langlauf mache ich für die Kondition." Sechs Mal stand er in diesem Winter auf den schmalen Brettern. Am Ende rangiert in der Reihenfolge des Spurens wie in seiner Beliebtheitsskala die Graue-Kreuz-Loipe, die eineinhalb bis zwei Stunden in Anspruch nimmt - eine Aufgabe, um die sich oft eine Ablösung kümmert. "Eintönig" nennt der gebürtige Trierer die längste Route. In diesem Winter war sein Team acht Mal im Einsatz. Während die Gemeinde Morbach und die Verbandsgemeinden Herrstein und Rhaunen die Betriebskosten tragen, arbeiten die Fahrer unentgeltlich. Am Ende der Strecken sind Kassen aufgehängt. "Davon gehen wir am Ende der Saison essen", verrät Bernd Fusenig. Rund 200 Euro warfen die Skiläufer im vorigen Winter ein.

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