Hommage an einen fleißigen Eifelmaler

Eisenschmitt · Die Initiatoren des Büchermarkts und des Jahresprogramms im Clara Viebig Zentrum haben es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr einen bekannten Schriftsteller oder Künstler der Eifel durch Ausstellungsstücke oder eigene Werke ins Bewusstsein zu rufen. In diesem Jahr ist es der Maler Alfred Holler.

 Literatur satt: Zum sechsten Mal treffen sich Kunstliebhaber zum Frühlingserwachen und sechsten Bücherfestival im Clara Viebig Zentrum. Foto: Gary Retterbush

Literatur satt: Zum sechsten Mal treffen sich Kunstliebhaber zum Frühlingserwachen und sechsten Bücherfestival im Clara Viebig Zentrum. Foto: Gary Retterbush

Eisenschmitt. Ob Alfred Holler jemals in Eisenschmitt war, ob er die Schriftstellerin Clara Viebig überhaupt kannte, ist kaum noch zu erkunden. Dass im Jahre 2014 seines 60. Todestages gedacht wird, brachte eine stattliche Anzahl von Besuchern, vor allem aus Eisenschmitt, und Aussteller beim Frühlingserwachen und sechsten Bücherfestival im Clara Viebig Zentrum zusammen.
Ortsbürgermeister Georg Fritzsche, der auch gleichzeitig der Vorsitzende des Förderkreises Kultur und Geschichte ist, gab mit einem Ausblick auf das bevorstehende zehnjährige Bestehen des Zentrums im Jahre 2015 das Wort an einen der Gäste weiter, von dem er wusste, dass er den bekannten Eifel- und Landschaftsmaler Alfred Holler noch persönlich gekannt hatte. Die Zuhörer erfuhren dann, dass Holler (1888 geboren und 1954 in Eupen in Belgien gestorben) als Kriegsmaler schon während des Ersten Weltkriegs im Baltikum für die 10. Armee gemalt hatte. Nach Kriegsende kam er durch den überregional bekannten Maler Walter Ophey nach Eupen. Dort lernte er seine Frau kennen. Als professioneller Kunstmaler schuf er Bilder und Radierungen. Der Referent erzählte, dass der Maler in den Zwanziger- und Dreißiger-Jahren des 20. Jahrhunderts seine Werke in die Stadtverwaltung nach Aachen schaffte, sie dort zur Schau stellte und aus dem Kreis der bei der Stadt Beschäftigten zahlreiche Liebhaber seiner Kunst gewann und ihnen in bequemen Raten von zehn Mark monatlich seine Bilder bereitwillig überließ. Auf diese Weise hatte auch der Vater des Vortragenden den Maler kennen- und seine Werke schätzengelernt. Es entwickelte sich zwischen ihnen eine Freundschaft, die erst mit dem Tod des Künstlers 1954 abbrach. Bis dahin nahm Holler Gelegenheit, seinen Freund, der inzwischen eine Stelle in der Westeifel angenommen hatte, zu besuchen und die Eifellandschaft in Skizzen und Ölgemälden an Ort und Stelle einzufangen.
Ein Hauch der Lebens- und Schaffenswelt von Alfred Holler schlägt dem Besucher entgegen, wenn er das Foyer des Clara Viebig Zentrums betritt. Einige Landschaftsbilder in typischem "Hollergrün" schmücken die große Wand gegenüber der Eingangstür. Ansichtskarten mit seinen Motiven aus der Zeit im litauischen Kovno (Kaunas) oder Wilna (Vilnius) sind in Vitrinen ausgestellt. Schriften über den Künstler von Will Hermanns und zahlreiche Kalender mit den Abbildungen seiner Bilder und Radierungen findet man ausgestellt oder auf den Büchertischen. red

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