Hontheimer Künstler schenkt Synagoge in Ediger ein Gemälde

Ediger-Eller/Hontheim · Bereits zur Wiedereröffnung der ehemaligen Synagoge in Ediger im Jahr 2009 hatte der in Hontheim lebende niederländische Künstler Hubert Roestenburg sein Geschenk angekündigt. Die Übergabe des expressionistischen Gemäldes fand jetzt in Beisein der letzten Überlebenden jüdischen Glaubens aus Ediger-Eller statt.

 Edith Aaron-Leeser (Zweite von rechts), letzte Überlebende jüdischen Glaubens aus Ediger-Eller, bei der Übergabe des Gemäldes durch Hubert Roestenburg (rechts) in der Synagoge Ediger. Mit dabei die Ehefrau des Künstlers und und Norbert Krötz, der Vorsitzende des Bürgervereins Synagoge Ediger. Foto: privat

Edith Aaron-Leeser (Zweite von rechts), letzte Überlebende jüdischen Glaubens aus Ediger-Eller, bei der Übergabe des Gemäldes durch Hubert Roestenburg (rechts) in der Synagoge Ediger. Mit dabei die Ehefrau des Künstlers und und Norbert Krötz, der Vorsitzende des Bürgervereins Synagoge Ediger. Foto: privat

Ediger-Eller/Hontheim. Edith Aaron-Leeser, 1923 in Ediger geboren und in Eller als einziges Kind einer selbstständigen Metzgerfamilie aufgewachsen, war eigens aus New York angereist und als Gast in der Synagoge anwesend, als der niederländische Künstler Hubert Roestenburg sein Gemälde als Geschenk für das Haus der Psalmen überreichte. Frau Aaron-Leeser besuchte nach der Volksschule die höhere Mädchenschule in Cochem. Ihre besorgten Eltern schickten sie dann im Oktober 1938 zu Verwandten in die Vereinigten Staaten. Die Befürchtungen sollten sich bewahrheiten: Samuel und Johann Aaron wurden gemeinsam mit den vier Geschwistern Mayer aus Ediger 1943 ins KZ deportiert und umgebracht. Dabei hatte Samuel noch so gehofft, dass sein im Ersten Weltkrieg erworbene Eiserne Kreuz ihn und seine Frau vor Repressalien und Vernichtung schützen würde.
Hubert Roestenburg, selbst Nachfahre einer zum Teil jüdischen Familie aus Holland, will mit dem Geschenk die Initiative des Bürgervereins Synagoge Ediger würdigen. Roestenburg zählt heute zu den bekanntesten niederländischen Expressionisten. Er lebt seit dem Jahr 2000 in Hontheim.
Der Bürgerverein, so der Vorsitzende Norbert Krötz, schätzt sich glücklich über das Geschenk und die vielen Resonanzen, die das renovierte Haus in einer breiten Öffentlichkeit findet. So erhielt die Synagoge jetzt ein von Stefan M. Barnickel aus Hohenwettersbach in Baden eigens für sie produziertes Psalmenbuch mit einer besonderen Auswahl von über 160 Psalter.
Auch Stefan Barnickel sieht hierin eine Anerkennung der Anstrengungen zur Wiederherstellung des jüdischen Gotteshauses durch den Verein. red

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