Horath: Eine Ära geht zu Ende

H orath . Die Sitzung in der Hochwaldhalle war eine ganz Besondere: Helmut Schuh leitete nach 35 Jahren seine letzte Sitzung als Ortsbürgermeister. Er vereidigte auch seinen Nachfolger, den 51-jährigen Egon Adams.

Im 450-Einwohner-Ort geht eine Ära zu Ende. Das war auch den Horathern klar. Rund 30 Bürger waren gekommen, den ehemaligen Dorfchef zu verabschieden und den "Neuen" willkommen zu heißen. "Es war eine lange Wegstrecke", ergriff VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo das Wort und zollte Schuh für dessen Leistung Respekt und Anerkennung. Nachdem Schuh die neuen Ratsmitglieder per Handschlag in ihr Amt eingeführt hatte, nahm er seine letzte offizielle Amtshandlung vor: Er vereidigte seinen Nachfolger, den 51-jährigen Egon Adams. Der machte schmunzelnd zu Beginn klar, dass er nicht anstrebe, so lange im Amt zu bleiben wie sein Vorgänger. Seine wichtigsten Ziele: die Erhaltung des einzigen katholischen Kindergartens in der Verbandsgemeinde, den Anbau eines Mehrzweckraumes und die Instandhaltung der kommunalen Einrichtungen. Adams kündigte auch weitere Bemühungen für die Errichtung von Windkraft-Anlagen an. Der Personalwechsel an der Spitze des Ortes ist der tiefste Einschnitt im Zusammenhang mit der Kommunalwahl, doch nicht der Einzige: Der Altersdurchschnitt des neuen Rates liegt bei 41,75 Jahren. Zuvor waren es 58,11 Jahre. Und erstmals in der Geschichte des Ortes "regiert" eine Frau mit, nämlich Silke Sauer. Die 31-jährige Mutter zweier Kinder hatte nach Egon Adams bei der Kommunalwahl die zweitmeisten Stimmen auf sich vereinigen können. Sie wurde auch zur ersten Beigeordneten vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Ebenfalls einig waren sich die neuen Kommunalpolitiker bei der Wahl des zweiten Beigeordneten: dem 63-jährigen Rentner Kilian Schmitt. In den neuen Rechnungsprüfungsausschus wurden Dietmar Loch, Andreas Marx und Oliver Schmitz gewählt. Außerdem vergab der neue Rat einen Auftrag von 19 000 Euro zur Instandsetzung der Harpelsteinstraße. Den einzigen Wermutstropfen in der Sitzung gab‘s beim Punkt Verschiedenes. Der ehemalige Bürgermeister Schuh setzte Ratsmitglieder und Zuhörer davon in Kenntnis, dass das Dorffest, das ursprünglich für den 2. und 3. Oktober geplant war, um zwei Wochen verschoben werden muss. Der Grund: Die Chronik, die zu diesem Zeitpunkt vorgestellt werden sollte, ist bis dahin nicht gedruckt. Einen kleinen Trost hatte er für die Horather dennoch parat: "Weihnachten könnt Ihr sie verschenken."

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