Hospizdienst eröffnet Trauercafé

Ein Trauercafé richtet der Hospizdienst Obere Nahe im Bistro des Mehrgenerationenhauses ein. Es soll - erstmals am 25. März und danach immer am letzten Freitag jedes Monats - als Treffpunkt für trauernde Menschen dienen.

Idar-Oberstein. (kuk) Im Trauercafé können sich jeweils von 14 bis 16 Uhr Menschen austauschen und Informationen sowie Hilfsangebote erhalten. Dafür stehen in entspannter und geschützter Atmosphäre ehrenamtliche Helfer bereit. Sie wissen, dass es für viele, die einen Angehörigen verloren haben, sehr schwer ist, wieder ins Leben zurückzufinden und mit der Trauer leben zu lernen.

Die 1997 von dem Palliativarzt Michael Stiehl gegründete Hospizgruppe Obere Nahe hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 2003 stand der Verein sogar kurz vor der Auflösung, ehe Pfarrer Daniel Wittig die Gruppe in die diakonische Arbeit der Kirchengemeinde Idar integrierte. Seit Ende 2009 ist sie eine Regionalgruppe der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL). Sie hat 31 Mitglieder, von denen 28 eine Ausbildung als Sterbebegleiter absolviert haben.

Großes Interesse an Sterbebegleitung



Das Interesse daran ist groß: Etliche Männer und Frauen haben sich für das nächste mehrstufige Seminar, zu dem auch ein einwöchiges Praktikum in einer Hospiz- oder Pflegeeinrichtung gehört, angemeldet. Im Jahr 2010 wurden von der Gruppe 29 Sterbebegleitungen geleistet. Finanziert wird ihre Arbeit durch Fördergelder der Krankenkassen und der Landesarbeitsgemeinschaft Hospize Rheinland-Pfalz sowie durch Spenden.

Die Gruppe fasst ihr Selbstverständnis so zusammen: "Der Hospizgedanke entspricht einer inneren Haltung, die in der letzten Lebensphase die sozialen, psychischen, physischen und spirituellen Bedürfnisse eines Sterbenden berücksichtigt." Die meisten Menschen wollen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung sterben. Wichtig ist ihnen, das soziale Umfeld aufrechtzuerhalten und von Angehörigen und Freunden umgeben zu sein. Die Mitarbeiter begleiten den Sterbenden auf Wunsch zu Hause und unterstützen die Angehörigen, helfen bei der Organisation der Pflege und helfen im persönlichen Gespräch.

"Da der Wunsch, zu Hause zu sterben, nicht immer in Erfüllung gehen kann, ist es im Sinne des Hospizgedankens wichtig, in Krankenhäusern und anderen stationären Einrichtungen auf die Bedürfnisse einzugehen." Auch die Angehörigen sollen in dieser emotionalen Ausnahmesituation entlastet und begleitet werden.

Das Trauercafé im Mehrgenerationenhaus ist am 25. März, 29. April, 27. Mai, 24. Juni, 29. Juli, 26. August, 30. September, 28. Oktober, 25. November und 30. Dezember, jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Nähere Informationen gibt's beim Hospizdienst Obere Nahe, Telefon 06781/2639408.

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