Hotel-Ambiente statt Herbergsflair

BERNKASTEL-KUES. Seit dem 1. Januar ist Rico Thielsch neuer Betriebsleiter der Jugendherberge Bernkastel-Kues. Fasziniert genießt der Herbergsleiter den grandiosen Ausblick auf Stadt und Moseltal, der sich ihm von seiner neuen Wirkungsstätte aus bietet. Der 24-jährige gebürtige Thüringer steckt voller Tatendrang und freut sich auf seine neue Aufgabe.

In Thielsch fand das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) einen "jungen dynamischen Mann", für den es keine Frage war, dieses Angebot anzunehmen. "Bei dieser traumhaften Lage und dem stattlichen historischen Haus konnte ich nur Ja sagen", verrät Thielsch. Er sieht seinen Leiterposten als große Herausforderung: Thielschs Ziel ist es, mit kreativen Ideen die Jugendherberge noch attraktiver für Besucher zu machen, nach dem Motto "weg von nüchterner Herbergsromantik hin zu gemütlicher Hotelatmosphäre". Thielsch stammt aus der 1000-Seelen-Gemeinde Thamsbrück, der zweitältesten Stadt Thüringens. Er kam mit 17 Jahren in den Westerwald, um im Hotelpark "Der Westerwaldtreff" seine Ausbildung zum Hotelfachmann zu machen. Sieben Jahre arbeitete er dort als "Food and Beverage-Assistant" (Nahrungsmittel und Getränke-Assistent).Anreize für einen Winter-Urlaub bieten

Der bisherige Leiter der Bernkastel-Kueser Jugendherberge, Alex Hartmann, und Engelbert Cologna, Betriebsleiter der JH Daun, waren ihm in seiner Anlaufzeit an der Mosel eine große Unterstützung. Sie machten den "Neuling" mit allem vertraut, was das Führen einer Jugendherberge betrifft. "Einige Gäste waren Anfang des Jahres auch schon hier, die nächste große Gruppe von 50 Personen hat sich für ein Wochenende im Februar angesagt", so Thielsch. Nahezu 8000 Voranmeldungen sind bereits eingegangen. Die beiden Zivildienstleistenden Johannes Friedrich und Stefan Stadtfeld sowie die guten Geister in Küche und Service sorgen für das Wohl der Gäste. 96 Betten in 22 Zimmern bieten Platz für Wanderer, Reisende, Familien und Schulklassen. Im letzten Jahr feierte die JH ihr 50-jähriges Bestehen. Einst als Schlosshotel oberhalb der Burgruine Landshut errichtet, wurde es 1921 als "Canisiushaus" zum Erholungsheim für junge bedürftige Leute und kam 1953 in den Besitz des DJH. Erholung finden hier jährlich mehr als 14 000 Gäste - eine Zahl, die Thielsch noch aufstocken will: "Mein Traum wären 15000 Gäste, die hier Ruhe und Entspannung finden." Den Standard im Service heben, das Ambiente verschönern und zusätzlichen Anreiz für die Touristen-ärmere Zeit im Winter bieten, das sind seine Ziele. Ob Verwöhntage, Entspannungswochenenden, Feiern mit Übernachtung, Sommerabende auf der Terrasse mit herrlichem Blick ins romantische Moseltal - über all diesen Visionen steht nach Aussage von Thielsch ein großer Wunsch: "Die Gäste sollen sich hier wohlfühlen, die Seele baumeln lassen und in viel freier Natur die Hektik des Alltags vergessen." Begleitend zu seiner Arbeit wird der neue Leiter die DJH-Akademie besuchen und sein Betriebsleiterdiplom machen. Und damit Gäste und Bürger sich vor Ort informieren können, sind sie im Frühjahr zu einem "Tag der Offenen Tür" eingeladen.

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