"Hotline" für die Kinderbetreuung

WITTLICH. (noj) Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist eine Herausforderung und fordert oft großes Organisationstalent. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat man sich Gedanken darüber gemacht, wie die Kinderbetreuung besser und familienfreundlicher gestaltet werden kann. In einem Pressegespräch stellte Landrätin Beate Läsch-Weber das Konzept vor.

Manchmal gibt es durchaus Angebote zur Kinderbetreuung, aber sie nützen nichts, wenn die Betroffenen davon nichts wissen. Deshalb soll ein Betreuungsatlas zusammengestellt werden. An einer zentralen Stelle sollen Eltern so die Chance haben, sich über alle Möglichkeiten verschiedener Träger zu informieren. "Eine Art Hotline", stellt sich Landrätin Läsch-Weber vor. Von den Trägern der Kindergärten fordert der Entwurf für eine familienfreundliche Betreuung mehr Flexibilität: "Es geht um die Kunden, die Kinder und ihre Eltern." So sollte die Möglichkeit bestehen, bei freien Plätzen zu kooperieren. Auch in Sachen Öffnungszeiten soll sich nach Wunsch der Arbeitsgemeinschaft, die den Entwurf entwickelt hat. etwas tun. So denke man beispielsweise über Kernzeiten und Rahmenzeiten in Kindertagesstätten nach. Die Rahmenzeiten könnten möglicherweise von geeigneten Personen wie Eltern oder auch Empfängern des Arbeitslosengelds II mit der nötigen Qualifikation übernommen werden. Dies müsse allerdings noch rechtlich geklärt werden, räumte Läsch-Weber ein. Zudem dürften dadurch keine regulären Jobs verdrängt werden. Viel Phantasie erfordere von den Eltern auch die Organisation der Ferienzeiten. Hier denke man an Träger übergreifende Lösungen, sagte die Landrätin. So könnten beispielsweise Grundschulkinder in Kindertagesstätten vorübergehend mit betreut werden. Eine weitere Stütze bei der Kinderbetreuung sollte der Ausbau der Tagespflegebörse sein: "Man braucht individuelle Angebote." Auch an die Kinder bis zu drei Jahren hat man bei der Entwicklung des Betreuungskonzepts gedacht. Hier könne ein "Platz-Sharing" weitere Kapazitäten schaffen. Oft bräuchten die Kinder nur an wenigen Tagen in der Woche eine Betreuung. Die übrigen Tage könnten dann von anderen belegt werden. Ganz wichtig ist für Landrätin Läsch-Weber und Adele Schlimpen, die die Arbeitsgruppe leitet, aber die Kooperation aller Träger, egal ob privat, kirchlich oder von den Kommunen. Adele Schlimpen: "Die Eltern brauchen Planungssicherheit".

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