"Huckebein" zeigt mehr als pure Narretei

Der Karnevalsverein "Huckebein" ist umgezogen. Auch im neuen Domizil, der ausverkauften "Bernkastel-Kues Arena" beweisen hochbetagte, mittelalte und junge Narren ihr Können.

Bernkastel-Kues. Der Karnevalsverein "Huckebein" Bernkastel-Kues zieht alle Register, um die Narren zu begeistern. Da wird sogar eine Seniorengarde aktiviert, deren Mitglieder, wie Sitzungspräsident Eric Achtermann sagt, sich noch an die Vereinsgründung im Jahr 1879 erinnern. Die Damen kommen mit auch Stock, Gehhilfe und Rollator auf die Bühne, zeigen dort aber, dass sie sich prächtig gehalten haben. Auch ein Seniorenprinzenpaar ist vorhanden, und es kann sich durchaus neben den offiziellen Repräsentanten sehen lassen, auch wenn manches Zipperlein nervt.

"Huckebein" ist außerdem umgezogen. Das neue Domizil, die Güterhalle im Stadtteil Kues, nennt Eric Achtermann die "Bernkastel-Kues Arena".

Das ist nicht zu hoch gegriffen. "Huckebein" zeigt weit mehr als Narretei. Die Schwarzlicht-Auftritte der "Bachschisser" und von "Ungelenk" haben Varieté-Format. Gekocht, geraten und getanzt wird auch.

Ausscheller beleuchtet das Geschehen in der Stadt



Fehlt nur noch das lokale Geschehen. Ausscheller Karl-Theo Monzel beleuchtet die Geschichte um das verschlossene Tor am Cusanuststift und den Rausschmiss des Cusanus-Darstellers. "Früher wurde dem Stift Geld gestiftet, damit man in den Himmel kommt. Jetzt stiftet es selbst etwas: Unfrieden".

Auch die zunehmende Zahl von Verkehrskreiseln kommt zur Sprache. Nun sollen auch noch Bernkasteler einen bekommen, weil sie bisher leer ausgingen. Monzel schlägt dagegen einen Riesenkreisel um die ganze Stadt vor. "Aber ohne Ausfahrt, dann gibt es auch keine Verkehrsprobleme mehr. "In Bernkastel-Kues gehen die Uhren anders rum" singen die "Hucki-Singers" mit Blick auf Cusanus und den Taxifahrerstreik.

Zum Schluss erlebt die Arena ein besonderes Spektakel. Stadtbürgermeister Wolfgang Port und Anni Port treten als "Hannes und der Bürgermeister" auf. Die Stadt hat dem Bürgermeister zum zehnjährigen Dienstjubiläum eine Sonnenuhr geschenkt, sie aber an der von der Sonne nicht verwöhnten Rathaus-Nordseite angebracht. Der arme Amtsbote muss den geballten Zorn des Amts-Chefs erdulden, führt ihn aber immer wieder selbst vor.

Das Ende vom Lied: Eine Straße soll nach dem Bürgermeister benannt werden — allerdings eine, die an der Kläranlage endet. Der Beschenkte tobt: Hannes bleibt ganz gelassen: "Irgendwann holt einen der Scheiß ein, den man zehn Jahre gemacht hat."

Auf der Bühne standen: Garde und Ballett (Lisa Schneider, Lisa Faller, Lisa Krämer, Fabienne Knecht, Catherina Ross, Stefanie Staudt, Jasmin Olejniczak, Julia Griebler, Verena Ochs, Viven Molitor, Kerstin Schmitt, Christian Mies), das Seniorenprinzenpaar (Karl-Theo Monzel, Anne Karl), SM2C (Christa Stein, Christel Marmann, Susanne Stein-Andres, Michaela Stein); der Hucki-Nachwuchs (Manuel Nowrot, Antonio Marcialis, David Roth, Pascal Horne, Marcel Karl, Kevin Schneider, Janine Baum), die "Bachschisser" (Melanie Marmann, Janna Marmann, Martin Mast, Benedict Pastor, Christian Oster, Aljoscha Kimnach, Simon Roth, David Roth, Marcel Stablo, Thorsten Räth, Carsten Burkard), der Ausscheller (Karl-Theo Monzel), die "Hucki-Singers" (Peter Schmitgen, Peter Roth, Otto Oster, Wolfgang Marmann, Lothar Marmann, Beate Marmann, Silvia Horne, Doris Schrenk, Annette Oster, Anne Roth), "Ungelenk" (Harald Schneider, Bernd Andres, Susanne Stein-Andres, Michaela Stein, Andreas Bottler), Ottonormalverbraucher (Lothar Marmann), die ehemaligen Prinzen (Marc Sondermann, Karl-Heinz Konrad, Ralf Horne, Peter Schmitgen, Thorsten Hoffmann, Rainer Schmidt, Stefan Schmitt, Norbert Gerhard, Thomas Schmitt, Otto Oster), der Security- Mann und "Horscht aus Saarbrigge" (Karl-Heinz Huwer), die "Flintenweiber" (Anne Roth, Anne Karl, Jutta Göbel-Dambly, Elisabeth Kunze, Petra Haubrich, Jutta Staudt, Elke Monzel, Stefanie Simon), "Hannes und der Bürgermeister" (Anni Port, Wolfgang Port), das Prinzenpaar (Dennis I., Antonia I.), der Elferrat (Wolfgang Marmann, Hans Muhlack, Georg Nowrot, Jürgen Servatius, Uwe Hoffmann, Ulrich Klöck, Ludwig Bohr, Klaus Walter Mendel) und Sitzungspräsident Eric Achtermann.

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