Hundeerziehung

Zum Artikel "Übersetzerin zwischen Mensch und Tier" (TV vom 21. Februar) schreibt dieser Leser:

Das Credo von Frau Schönhofen, dass in ihrer Hundeschule nach der Devise "unerwünschtes Verhalten wird nicht bestraft, sondern erwünschtes Verhalten bestärkt" gelehrt und gearbeitet wird, wird meiner Überzeugung nach bei den meisten Hunderassen keinen Erfolg haben. Es wird vor allem nicht funktionieren bei Rassen, die sich ein stabiles Wesen und art- und rassetypische Verhaltensweisen erhalten haben, weil man diese züchterisch über viele Generationen "erhaltend" fixiert hat. Das hat nichts mit Schärfe zu tun, sondern mit der Bewahrung lebenswichtiger genetischer Verhaltensmuster der Ahnen unserer Hunde. "Verannehmlichen erwünschten" und "Verunannehmlichen unerwünschten" Verhaltens - mit dieser Grundregel fährt man ganz gewiss besser. Es entspricht auch sehr viel mehr der hundetypischen Lernfähigkeit. Wer als Züchter einmal Welpen über das normale Abgabealter hinaus bei der Mutterhündin behalten hat, wird erleben, wie ruppig diese manchmal mit ihren "Kindern" umgeht. Von "antiautoritärer Erziehung" keine Spur. Ein Klatsch mit einer zusammengerollten Zeitung (es darf auch der TV sein) im Moment des Fehlverhaltens bewirkt mehr als ein halber Ring Fleischwurst, wenn unser Junghund mal zufällig unser Kommando befolgt. Ein in allen Situationen zuverlässig anerzogener Gehorsam ist die Grundlage für ein stressfreies Zusammenleben von Mensch und Hund. Ein auf Trillerpfiff auf dem Wegebankett in "Down-Lage" gehender Hund wird nicht vom herannahenden Auto überrollt. Das erreiche ich aber nur, wenn ich unerwünschtes Verhalten in der Lernphase auch sanktionieren kann. Es ist meiner Meinung nach mutig, nach den persönlichen Erfahrungen mit nur einem Hund diese auf alle Hunde zu übertragen und in einer Hundeschule zu lehren. Bernd Krewer, Kinderbeuern (Hundeführer seit 1958)

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