Hundheim leuchtet zum Weltrekord

Hundheim · Rund 5000 Besucher sind zur Aktion Lichtdorf 2015 nach Hundheim gekommen, bei der Künstler R.O. Schabbach zahlreiche Gebäude mit seinen Gemälden angestrahlt hat. Schabbach wirbt mit dieser Aktion gleichzeitig für die Organisation Flame of Peace, die sich für den Frieden in der Welt einsetzt.

 Beeindruckend: Häuser erstrahlen in einem bunten Gewand. TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Beeindruckend: Häuser erstrahlen in einem bunten Gewand. TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Hundheim. Der Weltrekordversuch ist geglückt: 115 Häuser sind in der Nacht von Freitag auf Samstag mit Hilfe von umgebauten Diaprojektoren mit den Bildern des Hundheimer Künstlers R.O. Schabbach angestrahlt worden.
Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Institut für Deutschland hat Schabbach noch in der gleichen Nacht die Anerkennungsurkunde überreicht. "Es ist was ganz Besonderes, wenn Gemälde galeriemäßig auf Hausflächen projiziert werden", sagt Kuchenbecker. Der Kunstaspekt stehe im Vordergrund der Aktion, auch, wenn es für die Anerkennung als Weltrekord keine Rolle spiele. "Das ist ein Rekord, der allen Hundheimern gehört", sagt der sichtlich glückliche Künstler. Den Rekord aufgestellt zu haben sei ein tolles Gefühl. "Jedes einzelne Haus ist Teil der ganzen Inszenierung", sagt Schabbach.
Er schätzt, dass bis zu 5000 Personen nach Hundheim gekommen sind, um an dem Event teilzuhaben.Ein Haus mit Delfinen


Übers ganze Dorf haben sich die angestrahlten Häuser verteilt. Die Hundheimer Zederngasse ist einer der zahlreichen Orte an diesem Abend, an dem die Kunstwerke intensiv gewirkt haben: Umgebaute Diaprojektoren tauchen die normalerweise beschaulichen Einfamilienhäuser in ein intensives buntes Gewand. Fantasiefiguren und stilisierte blaue, rote, violette und orangene Gesichter mit grellen roten und türkisfarbenen Lippen und Augen strahlen in leuchtenden Farben auf die Neugierigen herab, die den Anblick sichtlich genießen. "Mir hat das Haus mit den Delfinen am besten gefallen", sagt die acht Jahre alte Lissy aus Simmern, die mit ihrer Mutter und ihrer Patentante nach Hundheim gekommen ist. "Super, total schön", sagen Anne Haasenritter und Silvia Koepsel. Ihre Vorstellungen von den angestrahlten Gebäuden seien übertroffen worden, es sei nur schade, dass bei manchen Gebäuden die leuchtenden Straßenlampen die Wirkung etwas einschränken.
Bei der Aktion Lichtdorf 2015 ist auch das Thema Frieden ein wichtiger Aspekt. Schabbach versteht diesen Abend auch als Leuchtturmaktion für den Frieden in der Welt.
So sind zu diesem Anlass aus Wien Herta Margarete und Sandor von Habsburg-Lothringen von der Organisation Flame of Peace angereist, die sich für den Frieden auf der Welt einsetzt. Eine Interpretation des Logos der Organisation, eine stilisierte Flamme aus gebogenem Edelstahl mit einem Schabbach-typischen Muster auf der Innenseite, schmückt seit der Eröffnungsfeier die Hundheimer Eulengasse. Die Kunst überwinde Grenzen, sagt die Erzherzogin von Österreich. Aktionen wie das Lichtdorf sei eine Erinnerung und Mahnung, für den Frieden zu denken, sprechen und zu handeln.
Landrat Gregor Eibes, Schirmherr der Veranstaltung, weist ebenfalls auf die Bedeutung des Themas Frieden gerade in diesen Tagen hin und erinnert gleichzeitig an die Flüchtlingsströme, die aus Syrien und anderen Kriegsgebieten nach Europa kommen.
Eibes: "Warum kommen sie zu uns? Wegen Krieg und Terror in ihrer Heimat." Es sei eine europäische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich die Situation in den Ländern verbessere.