Hunsrück nicht gleich Hahn

In der letzten Zeit wird der Flughafen Frankfurt-Hahn vermehrt mit Hunsrück gleichgesetzt. Dem möchte ich hier mal heftigst widersprechen! Der Hunsrück hat viel mehr zu bieten, als den Flughafen Frankfurt-Hahn, von dem aus Billigflieger verschoben werden und die Militärs ihre Kriegsgeschäfte in aller Welt betreiben.

Was die Hunsrück Touristik auf dem Hahn soll, ist mir schleierhaft: die abfliegenden Billigflieger verabschieden oder den zwischenlandenden GIs die Hand drücken? Sehr wohl ist der Erbeskopf mit seinem Hunsrückhaus eine touristische Institution, mit der der Hunsrück sich identifizieren kann, und dort gehört die Hunsrück Touristik hin. Die Aussage von Thomas Auler (FDP-Fraktionsvorsitzender im Simmerner Kreistag): "Gäste die auf dem Hahn landen, sehen anhand der Straßenschilder nicht, wie sie zum Rhein oder zur Mosel kommen. Die haben erstmal den Eindruck, sie sind in der Walachei gelandet", gibt einem doppelt zu denken: Zum einen sollen die Touristen gar nicht auf dem Hunsrück bleiben, sondern gleich weggelotst werden zu den touristischen Hochburgen. Zum anderen ist diese Aussage eine Verächtlichmachung der Walachei, einer Region in Rumänien, und kommt einem Chauvinismus gleich, wie er angeblich seit der WM überholt sein sollte. Kaum sind die Freunde aus dem Land, wird die verbale Keule wieder ausgepackt. Ein gewählter Volksvertreter sollte sich bewusst sein, was er mit solchen Äusserungen anrichtet. Er sollte sich für diese Äußerung öffentlich entschuldigen, wie von seinen Ratskollegen gefordert. Uwe Andretta, Morbach/Merscheid

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