Hunsrücker Unwort heißt "zügig"

Wisst ihr noch, was das Unwort des Jahres 2008 war? Das Wort "notleidende Banken". Ihr erinnert euch, da ging es um die Rettungsringe für Geldinstitute, die sich selbst in gefährliche Untiefen manövriert hatten.

Jeder, der da zu Hilfe eilt, bringt sich selbst in Lebensgefahr. Das ist jetzt zwei Jahre her. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich seither viel geändert hat.

Dennoch wird es in diesem Jahr ein neues Unwort geben. Für den Hunsrück nominiere ich das Wort "zügig". Ein Wort, das Geschwindigkeit signalisieren soll. Tempo!

Aber ehrlich gesagt, mit dem Wortstamm "Zug" bringe ich diese Bedeutung nicht mehr unter einen Hut. Nicht nur, dass die wirklich schönen "roten Brummer" der Hochwaldbahn-Gruppe auf der Strecke zwischen Morbach und Büchenbeuren Schneckentempo fahren müssen. Das hat ja sogar Vorteile: Schließlich rechnet im Hunsrück ja kaum noch jemand damit, dass trotz warnendem Andreaskreuz dort tatsächlich Schienenzüge fahren.

In Sachen Ankauf der Trasse zwischen Hermeskeil und Büchenbeuren platzt mir - und besonders meinem Hermann - zudem immer wieder aufs Neue der Kragen. Denn die Sympathie mit Schienenfahrzeugen scheint ja irgendwie auf dem Y-Chromosom platziert zu sein. In meiner Waschküche drehen ja schon seit Jahren mit Hunsrücker Holz beladene Güterzüge Ehrenrunden.

Doch zurück zum Geduldsspiel Streckenankauf. Mal hatte es die Deutsche Bahn mit dem Verkauf der Schienen nicht so eilig. Dann sprang die Verbandsgemeinde Kirchberg kurzfristig ab. Und als diese Lücke dann endlich geschlossen war, stellte sich die Aufsichtsbehörde quer. Weil die Kreise ja kein Geld haben. Eine ganz neue Erkenntnis, meine eure

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