Hunsrückhaus soll Tor zum Nationalpark werden

Erbeskopf · Im Hunsrückhaus am Erbeskopf soll eines von vier Toren für den künftigen Nationalpark eingerichtet werden. Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang und Vorsitzender des Zweckverbandes, begrüßt das Vorhaben.

 Im vor 14 Jahren eröffneten Hunsrückhaus könnte eines von vier Toren zum Nationalpark eingerichtet werden. TV-Foto: Archiv/Hannah Schmidt

Im vor 14 Jahren eröffneten Hunsrückhaus könnte eines von vier Toren zum Nationalpark eingerichtet werden. TV-Foto: Archiv/Hannah Schmidt

Erbeskopf. Das Hunsrückhaus am Erbeskopf hat gute Chancen, eines der Tore zum Nationalpark zu werden. "Die Idee, das Hunsrückhaus dafür zu nutzen und passend zu gestalten, hat Charme", erklärt Harald Egidi, Leiter des Projektes Nationalpark im Umweltministerium.
Die Projektentwickler des Nationalparks wollen möglichst auf bestehende Infrastruktur zurückgreifen. Am Hunsrückhaus sei bereits vieles vorhanden, etwa eine Ausstellungsfläche, ausreichend Parkplätze, Toilettenanlagen und Bushaltestellen. Der Kinderspielplatz und der Klettergarten seien eine schöne Ergänzung. Deshalb sei die Einrichtung am Fuß der Skipisten prädestiniert als Tor zum Nationalpark. "Wir gehen jetzt auf die Kommunen zu, um darüber zu verhandeln", sagt Egidi.
In der Verbandsgemeinde Thalfang ist die Bereitschaft, das Hunsrückhaus für den Nationalpark zu nutzen, offenbar groß. Mehrere Ortsgemeinderäte, beispielsweise Talling und Berglicht, haben dem Projekt Nationalpark nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass das Hunsrückhaus für den Nationalpark genutzt wird.
Hüllenkremer optimistisch


Auch der Thalfanger VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer steht den Absichten des Umweltministeriums positiv gegenüber: "Wir begrüßen es, wenn das Hunsrückhaus dauerhaft dafür genutzt wird, und hoffen, direkt am Anfang mit dabei zu sein", sagt er. Er erwartet einen weiteren Aufschwung für die Einrichtung. Als Bildungsstätte sei das Hunsrückhaus schon bekannt. Man sei derzeit am Verhandeln, zu welchen Bedingungen das Hunsrückhaus für den Nationalpark zur Verfügung gestellt werden kann.
"Wir wollen uns jetzt zusammensetzen und eine Konzeption erarbeiten", sagt Hüllenkremer.
Projekt-Koordinator Harald Egidi vom Umweltministerium hat bereits Vorstellungen, wie das künftige Tor zum Nationalpark aussehen könnte. Für das Hunsrückhaus soll eine Ausstellung zum Thema Moore und Waldentwicklung ausgearbeitet werden. "Aber das muss wachsen: Wer hat welche Ideen?", sagt er.
Insgesamt sind vier Tore zum Nationalpark angedacht. Dabei sollen jeweils unterschiedliche Themen gezeigt werden. In der Wildenburg bei Kempfeld könnten dies eine Übersicht und Informationen über die heimische Tierwelt, in Otzenhausen mit seinem keltischen Ringwall ein Keltenpark sein.
"Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammenkommen," erklärt Projektkoordinator Harald Egidi.Extra

Das Hunsrückhaus ist 2000 als Umweltbildungsstätte eröffnet worden. Ziel sei es gewesen, den Erbeskopf auch im Sommer zu nutzen, sagt Almuth Brandstetter, Leiterin des Hunsrückhauses. Wintersport gibt es am Erbeskopf bereits seit den 1920er Jahren. Inzwischen habe sich auch das Sommerprogramm etabliert, sagt die Leiterin. Über das Jahr verteilt finden Bildungsprogramme für Schulen, Kindertagesstätten und Erwachsene statt. Kinder können vom Hunsrückhaus direkt in den Wald gehen und Flora und Fauna kennenlernen. Dazu werden diverse Märkte veranstaltet. Das Hunsrückhaus ist um die Jahrtausendwende als Niedrigenergiehaus mit Passivhauselementen konzipiert worden. Damals sei diese Bauweise neu gewesen, sagt Brandstetter. "Ohne solche Projekte gäbe es diese Standards heute nicht." cst

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