"Ich möchte etwas zurückgeben"

"Ich durfte in meinem Leben viel Freundlichkeit und Entgegenkommen erfahren - dafür möchte ich etwas zurückgeben." Diese Entscheidung traf Maria Jekeli Anfang der achtziger Jahre, als ihre Kinder groß geworden waren und sie wieder etwas mehr Freizeit hatte. Zu dieser Zeit wurden die Wittlicher "Grünen Damen" gegründet, und der Gedanke, einmal wöchentlich Patienten des Krankenhauses zu besuchen und ihnen in der Zeit des Krankseins zu helfen, berührte sie.

 Sie ist auch nach vielen Jahren noch gerne eine „Grüne Dame“: Maria Jekeli. Foto: Verbundkrankenhaus

Sie ist auch nach vielen Jahren noch gerne eine „Grüne Dame“: Maria Jekeli. Foto: Verbundkrankenhaus

Wittlich. (red) Maria Jekeli entschied sich bei ihrer Tätigkeit als "Grüne Dame" für eine Station der Fachabteilung für Innere Medizin. Es ist ein besonderer Bereich, denn hier sieht sie nicht nur eine breite Palette an Erkrankungen, sondern häufig auch chronisch erkrankte Patienten mit langen, wiederkehrenden Klinikaufenthalten. Die Frage nach dem Sinn und dem Wohin wird hier häufiger als anderswo gestellt. Gerade das begreift Maria Jekeli als Chance, mit den Patienten tiefer ins Gespräch zu kommen und intensiver helfen zu können. Auch heute noch, nach 25-jähriger Tätigkeit, fragt sie sich mit Herzklopfen bei jedem Erstbesuch, welches Schicksal sich hinter der Zimmertür befindet. "Ich komme von den Grünen Damen. Kann ich ihnen etwas bringen - vielleicht ein Buch aus unserer Bibliothek?" so oder ähnlich beginnt sie, und wer möchte, ergreift die gebotene Hand.Maria Jekeli besitzt eine ruhige, wärmende und auch energiereiche Ausstrahlung. "Ich dachte bereits zu Einsatzbeginn über einige Lebenserfahrung zu verfügen" betont sie, "aber die Begegnungen der vergangenen Jahre lehrten mich so vieles mehr. Oft wird beispielsweise unterschätzt, wie wertvoll es ist, nach schwerer Krankheit wieder alleine vom Bett zum Waschraum gehen oder sich selbst versorgen zu können."Sehr bewegt hat sie auch folgendes Erlebnis: "Ich besuchte eine junge Patientin, die nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen konnte. Während meiner Besuchszeiten versuchte ich, ihr Mut und Hoffnung darauf zu geben, dass durch die Therapien die Bewegungs- und Sprachfähigkeiten langsam zurückkehren können. Nach einigen Wochen richtete ich ihr gerade das Kissen, als ich ein leises ,Danke' hörte. Dieses erste Wort löste viele Freudentränen bei der Patientin und bei mir aus." Maria Jekeli ist dankbar, dass ihr Mann und ihre Kinder die Entscheidung für den Einsatz mittragen, immerhin geben alle ein Stück gemeinsamer Freizeit ab. "Aber dieses Engagement formt und beschenkt mich reich" resümiert sie lächelnd. Nähere Informationen zur ehrenamtlichen Tätigkeit vermitteln gerne die Grünen Damen vom Leitungsteam, Ingrid Am brosius Telefon 06571/5793 und Ingrid Kreutz.

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