"Ich will einen Job"

BERNKASTEL-KUES. Reger Betrieb herrschte in der BBS, insgesamt 1000 Teilnehmer, darunter rund 800 Schüler der neunten und zehnten Klassen aus 11 Schulen der Region, nutzten den Tag der beruflichen Bildung zu Information und Reinschnuppern in die unterschiedlichen Berufsfelder.

Welche Ausbildungsmöglichkeiten im dualen und schulischen System stehen mir offen? Welche Ausbildungsberufe gibt es in der Region? Diese Fragen zu beantworten, dazu standen die Berufsbildenden Schulen Bernkastel-Kues und Wittlich zusammen mit dem überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) und zahlreichen Kooperationspartnern bereit. "Ich will 'nen Job", dieser fetzige einleitende Song der Musik-Arbeitsgemeinschaft machte deutlich, worum es bei der Veranstaltung ging. Laut einer Statistik der Agentur für Arbeit Trier hat sich die Ausbildungssituation im Landkreis Bernkastel-Wittlich verschlechtert. Standen von Oktober 2003 bis September 2004 noch 850 Ausbildungsstellen einer Zahl von 1034 Bewerbern gegenüber, so kamen im gleichen Zeitraum 2004/2005 1268 Bewerber auf 807 freie Stellen. Bei der Suche nach dem "richtigen" Beruf sei es wichtig, dass jemand seine persönlichen Stärken kenne, betonte Schulleiterin Brigitte Fischer in ihrer Begrüßung und ermunterte die Teilnehmer zum Gespräch mit den Fachleuten. Zum ersten Mal übernahmen neben den zahlreichen Fachleuten auch BBS-Schüler selbst beratende Funktion. "So können wir den Teilnehmern auf fast gleicher Altersebene und aus eigener Erfahrung wertvolle Tipps zu den einzelnen Ausbildungswegen geben", betont eine Schülergruppe. Bei der oft gestellten Frage "was wollt ihr machen", kam nicht minder oft die Antwort "wissen wir noch nicht". So stieß der Tag der beruflichen Bildung mit seinem Gesamtangebot an Infos und Workshops auf reges Interesse. "Sehr gut", finden Sarah Schabarum und Antonia Brugellis, die sich im Bereich Sozialwesen informierten, das Angebot. "Goldschmiedin würde mir auch liegen, aber da gab es leider keine Infos", bedauerte Brugellis. "Ob man heutzutage in dem gewünschten Beruf eine Lehrstelle bekommt, ist nicht sicher", sagt Florian Haubst, der für vieles offen ist. Nico Braun interessierte sich für das Bankwesen, während Benedikt Bernard eine berufliche Ausbildung bei der Bundeswehr machen möchte. Beim DRK holten sich Carolin Jakoby und Johanna Feichtner Auskünfte ein. "Bewerber im Bereich Rettungsassistent oder Sanitäter gibt es genug, doch bei uns sollen immer weniger Leute immer mehr schaffen", kritisiert Rettungssanitäter Guido Gerber das geringe Stellenangebot. Die Gymnasiasten Dominik Nüssgen und Sebastian Stein lobten die Vielfalt der Informationsangebote. Sie hätten sich persönlich aber "etwas weniger Gewerbeschau" und etwas mehr detaillierte Auskünfte zu Berufen mit gymnasialer Vorbildung gewünscht.

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