Idar-Obersteiner Theaterfestival leuchtet weit

Eine feste Fangemeinde, die weit über die Schmuckstadt hinaus reicht, hat inzwischen der Theatersommer in Idar-Oberstein. Auftakt ist diesmal am heutigen Freitag, 20. August.

Idar-Oberstein. (kuk) Der Theatersommer ist innerhalb des rheinland-pfälzischen Kultursommers der Idar-Obersteiner Leuchtturm, der am weitesten nach außen strahlt. "Es ist eines der renommiertesten und traditionsreichsten Festivals im Land", unterstreicht die künstlerische Leiterin Annette Strohm. Das Programm bietet vom 20. August bis 11. September auf Schloss Oberstein und im Stadttheater zehn Aufführungen ganz unterschiedlicher Art.

Auch lokal ist es inzwischen etabliert, wie nicht zuletzt steigende Besucherzahlen in den vergangenen Jahren beweisen. "Es ist immer wieder ein Erlebnis, solche Inszenierungen zu sehen", bekundet beispielsweise Gerhard Cullmann, Vorstand der Oberstein-Idarer-Elektrizitätswerke (OIE), die einen ganz besonderen Klassiker sponsert: Am Samstag, 28. August, präsentiert die Neue Bühne Senftenberg ihre Version von Goethes "Faust I".

Eröffnet wird der Theatersommer am heutitgen Freitag, 20. August, um 21 Uhr mit einer musikalischen Reise durch die Geschichte des Flamenco. "Niemand muss Berührungsängste haben", meint Strohm mit Blick auf das Programm.

Anspruchsvoll, aber nicht zu schwer verdaulich, Angebote für ganz verschiedene Zielgruppen, ohne beliebig zu sein: Mit diesem Rezept gelingt immer wieder ein besonderes Menü. Ganz wichtig dabei: "Es soll nach außen strahlen, aber es muss auch unserem Publikum gefallen", wie die Kulturreferentin der Stadt betont.

Landeszuschuss von 45 000 Euro



Besucherzahlen sind ein wichtiger Maßstab, wenn auch nicht der einzige, ergänzt Oberbürgermeister Bruno Zimmer. Der über Jahre gehegte und gepflegte Theatersommer überzeugt aber auch das Ministerium in Mainz. Es fördert die Reihe in der Schmuckstadt mit 45 000 Euro - in Zeiten leerer Kassen eine beachtliche Summe. Auch mit Blick auf sinkende Einwohnerzahlen muss die Stadt besondere Anstrengungen unternehmen. "Dazu gehört auch ein qualitativ hochwertiges Kulturprogramm", verdeutlicht der OB. Das sei aber nur durch die Hilfe des Landes und der Sponsoren möglich.

Stammbesucher des Theatersommers kennen bereits die Neue Bühne Senftenberg aus Brandenburg und das N.N.-Theater aus Köln, die auch diesmal Klassiker neu interpretieren. Die aus Belgrad stammende und derzeit in Amsterdam lebende Sanja Mitrovic zeigt ein sehr persönliches Theaterstück zum Untergang Jugoslawiens und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Die Berliner Kultband "17 Hippies" sorgt mit ihrer Musik international für Furore. Das Finale gestalten die von Peter Zadek am Burgtheater entdeckte Bolivianerin Carla Natascha und ihre zwölfköpfige Band.

Fester Bestandteil des Theatersommers ist eine lokale Produktion. Bei dem Gesamtkunstwerk "König David" wirken die Kantorei Idar, der Unterstufenchor des Heinzenwies-Gymnasiums, Musiker des Symphonischen Blasorchesters Obere Nahe und mehrere Solisten unter der Leitung von Katharina Götz mit. Regie führt Jonathan Eduardo Ramirez de Jong, die Choreografie stammt von Mara Schwarzkopf. Extra Das Programm des Theatersommers Freitag, 20. August, 21 Uhr, Schloss Oberstein: Compania Flamenca Antonio Andrade mit "Vaya con Dios", eine Reise durch die unendliche Geschichte des Flamencos. Samstag, 21. August, 20 Uhr, Schloss Oberstein: N.N.-Theater mit "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff. Donnerstag, 26. August, 20 Uhr, Schloss Oberstein: Neue Bühne Senftenberg mit "Der zerbrochene Krug" von Heinrich von Kleist. Samstag, 28. August, 20 Uhr, Schloss Oberstein: Neue Bühne Senftenberg mit "Faust I" von Goethe. Sonntag, 29. August, 17 Uhr, Schloss Oberstein: Kleine Oper Bad Homburg mit "Max und Moritz - Neue Streiche". Freitag, 3. September, 21 Uhr, Schloss Oberstein: 17 Hippies, Musikband aus Berlin. Samstag, 4. September, 20 Uhr, Stadttheater: Sanja Mitrovic mit ihrem Theaterstück "Will you ever be happy again?" Sonntag, 5. September, 18 Uhr, Stadttheater: Kantorei Idar und andere mit "König David" von Arthur Honegger. Freitag, 10. September, 20 Uhr, Stadttheater: Dance Company Botega mit "Paracasoscia", modernes Tanztheater. Samstag, 11. September, 20 Uhr, Stadttheater: Carla Natascha und Band mit lateinamerikanischer Weltmusik.

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