Idarkopf: Investor dringend gesucht

Nach vierjähriger Planungsphase steht fest: Das Skihallen-Projekt ist geplatzt. Wie geht es nun weiter auf dem Idarkopf? Das Thema treibt den Verantwortlichen aktuell eine Menge Sorgenfalten auf die Stirn.

 Für viele Skiläufer ist der Idarkopf attraktiver als der Erbeskopf: Ob und wann die Lifte in dem Wintersportgebiet wieder laufen, steht zurzeit aber in den Sternen. Zunächst müssen die Schäden begutachtet werden. Foto: Hosser (Archiv)

Für viele Skiläufer ist der Idarkopf attraktiver als der Erbeskopf: Ob und wann die Lifte in dem Wintersportgebiet wieder laufen, steht zurzeit aber in den Sternen. Zunächst müssen die Schäden begutachtet werden. Foto: Hosser (Archiv)

VG Rhaunen. Auf dem Idarkopf wird es keine Skihalle geben. Ende eines Traums oder Ende eines Alptraums? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Der Hintergrund: Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) hat als obere Naturschutzbehörde - aus Sicht des Bürgermeisters der VG Rhaunen, Georg Dräger, und auch vieler anderer Kommunalpolitiker - später Erkenntnis folgend massive Einwände gegen das geplante Projekt (der TV berichtete).

Um die Skihalle am Idarkopf dennoch bauen zu können, müsste das Waldgebiet vom Status des Naturparks befreit werden, heißt es vonseiten der Behörde. Das Raumordnungsverfahren könne deshalb nicht wie ursprünglich geplant eröffnet werden. Die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Rhaunen war unterwegs, um sich ein Bild der bestehenden Verhältnisse zu machen. Die technischen Anlagen, so der Eindruck der Delegationsmitglieder, befinden sich in einem maroden Zustand. Was der Zahn der Zeit und mangelnde Wartung nicht vermochten, hat Sturmtief Xynthia besorgt: Reihenweise entwurzelte Bäume, die in die Seile des Schlepplifts gefallen sind, haben die Anlage zu einem technischen Museum gemacht, heißt es von SPD-Seite.

Lift-Reparatur kostet 100 000 Euro



Ohne größere Investitionen sei ein Aufrechterhalten oder eine Wiederaufnahme des Wintersportbetriebes undenkbar. Eine vorschnelle Entscheidung zum Rückbau der Wintersportanlage kommt aus Sicht der Sozialdemokraten nicht in Betracht. Die SPD-Fraktion wird in der gebotenen Sorgfalt Ideen entwickeln und diese im Rat einbringen. Klaus Hepp, Leiter des Wintersportzentrums Erbeskopf und CDU-Fraktionssprecher im Rhaunener VG-Rat, betont: "Ohne technische Beschneiung wird es auf dem Idarkopf nicht gehen. Aber das kostet Geld. Man muss der Natur nachhelfen. Da werden Grundsatzentscheidungen nötig sein." Rund 100 000 Euro nehme allein die Reparatur des Lifts in Anspruch, schätzt Hepp. Schon vor Jahren habe ihm vorgeschwebt, mit dem Erbeskopf und dem Idarkopf ein "Wintersportleistungszentrum" Rheinland-Pfalz auf die Beine zu stellen, das zwei Landkreise schultern. "Damals hat man mich belächelt", blickt der Horbrucher zurück. Unterdessen gab es ein Treffen von Vertretern der Zweckvereinbarung Idarkopf, an der die VG Rhaunen, der Landkreis und in geringen Anteilen die VG Herrstein wie auch die Gemeinden Rhaunen, Bundenbach und Horbruch beteiligt sind. Dräger dazu: "Die Forstverwaltung ist dabei, die Windwurfschäden zu beseitigen. Zunächst brauchen wir eine Schadensaufstellung im technischen Bereich. Das Ganze muss umfassend von der finanziellen Seite bewertet werden." Geplant ist, einen "Runden Tisch" mit Blick aufs schwierige Thema einzurichten: "Wir müssen uns angesichts der Einschätzung der SGD fragen, was am Idarkopf aus naturschutzrechtlichen Gründen überhaupt noch möglich ist.

Welche Auflagen sind da zu erfüllen?" Wenn man wisse, welche Kosten zu schultern seien, müsse man einen Investor suchen, blickt der Verwaltungschef in die Zukunft. Vermutlich, so ist zu hören, wird der Pachtvertrag mit dem aktuellen Betreiber des Idarkopfs, Wolfgang Wittenhorst, vorzeitig aufgelöst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort