Ideenreichtum gegen Strukturwandel

Noch ist die Situation des Einzelhandels in der Thalfanger Innerortslage gut, ist Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper überzeugt. Dennoch soll der Einkaufsort mit innovativen Ideen aufgewertet werden. Ein Standortmarketing-Projekt ist auf den Weg gebracht.

Thalfang. Mit der Infrastruktur im Einkaufs- und Wohnort Thalfang ist Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper grundsätzlich zufrieden. Im Vergleich zu anderen Zentren im Hunsrück hält er sie sogar für "gut". Dennoch darf man nicht die Hände in den Schoß legen, findet er. Denn auch an Thalfang gehen die Strukturprobleme nicht vor über. Hier und da ist bereits ein Ladenlokal geschlossen. Der auffälligste Leerstand ist allerdings die ehemalige Gaststätte "Mexicanos" mitten im Ort am Villeneuver Platz, der "guten Stube" von Thalfang.

Spätestens seit der Dorfmoderation mit dem Büro "Stadt-Land-plus" wissen die Kommunalpolitiker, dass im Ort ein Café fehlt. Denn Bürger hatten dies im Verlauf des Prozesses angemahnt.

"Aber das wissen wir auch", sagt der langjährige Dorfchef. Pächter seien allerdings schwer zu finden. Der Einfluss der Kommune sei in dem Punkt denkbar gering. Doch man kann Prozesse anschieben. Und das hat die Kommunalpolitik nicht nur mit der Dorfmoderation getan. Die Gemeinde hat zudem Fördermittel für einen Standortmarketing-Prozess beantragt und 12 500 Euro bewilligt bekommen (der TV berichtete).

Die Gemeinde will, so heißt es in einem "Projektsteckbrief", der Bestandteil des Förderantrags für Geld aus Brüssel war, eine "Entwicklungskonzeption zur langfristigen Sicherung der Daseinsvorsorge" mit Hilfe eines Planungsbüros erarbeiten lassen.

Auch Ferienpark kann profitieren



Dabei sind innovative Vorschläge gefragt. Da in Thalfang zusätzlich zur Charlottenhöhe zwei weitere Seniorenwohnanlagen geplant sind, will man auf diese Zielgruppe ein besonderes Augenmerk richten. Gasper stellt sich beispielweise einen Bestellservice vor, bei dem Senioren oder andere hilfsbedürftige Menschen einen Einkaufszettel per Internet übermitteln und die Waren nach Hause geliefert bekommen. Ein solches Angebot hilft seiner Meinung nach dem örtlichen Einzelhandel.

Auch die Kunden des Ferienparks Himmelberg sollen von einem solchen Service profitieren können. Ein Feriengast könnte noch vor Antritt seiner Reise in den Hunsrück seinen Kühlschrank mit den gewünschten Lebensmitteln füllen lassen.

Noch ist allerdings nichts entschieden. Zunächst soll ein Büro beauftragt werden, das den Standortmarketing-Prozess koordinieren soll. Drei Büros stellen ihr Konzept am Montag, 27. April, in einer Gemeinderatssitzung vor. Wenn eines der Büros den Zuschlag erhält, kann nach Auffassung Gaspers das Projekt schnell beginnen.

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