Projekt Aus Schülern werden Geschäftsleute

Salmtal/Wittlich · Eine Schülerfirma der Integrierten Gesamtschule Salmtal hat Kleinmöbel und Deko-Artikel hergestellt. Die sollen in Wittlich, im Ladenlokal Burgstraße 32, vier Wochen lang verkauft werden. Das bietet Chancen für die Säubrennerstadt und die Schüler.

 Alina Kiara Zimmer, Michelle Ehlen und Eyleen Ehses zeigen einen Teil der Produkte, die sie im Wittlicher Laden verkaufen werden.

Alina Kiara Zimmer, Michelle Ehlen und Eyleen Ehses zeigen einen Teil der Produkte, die sie im Wittlicher Laden verkaufen werden.

Foto: Christina Bents

Bei Schulbasaren und Weihnachtsmärkten werden normalerweise die selbst gefertigten Gegenstände von Schülern verkauft. Das ist auch an der Integrierten Gesamtschule Salmtal (IGS) in den vergangenen Jahren so gewesen. Doch jetzt wagt die Schule den Schritt in ein Ladengeschäft in Wittlich. In der Burgstraße ist ein Alwin-Pop-up-Geschäft, ein Laden, den man auf Zeit für einen geringen Betrag mieten kann (der TV berichtete mehrfach), indem die Jugendlichen ihre selbst produzierten Waren wie Weihnachtskarten, Dekobäume, Garderoben, Aufstellbilder, Adventskalender, Sideboards, Tische und Bilder vom 19. November bis 15. Dezember verkaufen.

Die genossenschaftlich organisierte Firma der Schule, die SalmTalente esG, mietet den Laden für vier Wochen. Bisher waren schon Künstler und Vereine Mieter. Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich erklärt: „Durch Alwin können die jungen Menschen in einem Pop-up bereits vor einer Berufsausbildung die Möglichkeit bekommen zu erfahren, was es bedeutet, selbstständig ein Geschäft zu betreiben.“ Weiter sagt er: „Alwin fördert innovative und nachhaltige Konzepte – und das Schülerfirma-Konzept der IGS Salmtal, im Jahr 2015 ausgezeichnet mit dem Nikolaus-Koch-Preis im Rahmen des Ideen- und Förderwettbewerbes ,Passt!’ –, passt da  aus unserer Sicht sehr gut hinein!“

Die Miete für den Laden liegt bei 75 Euro pro Woche, die von der Schule und der Schulfirma bezahlt werden. Geöffnet sein wird dienstags von 10 bis 18 Uhr, denn an diesem Tag haben die Schüler ihren „Werktag“ und können das Geschäft auch vormittags öffnen. Donnerstags und freitags ist am Nachmittag geöffnet von 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr. Ellen Just-Coenen, betreuende Lehrerin, berichtet: „Die Schüler hätten normalerweise zu dieser Zeit keinen Unterricht mehr, sind aber bereit, die Erfahrung im Laden zu machen.“

Mit dem Bus oder mit den Lehrern werden die meisten von ihnen zu ihrem „Arbeitsplatz“ kommen. Selbstverständlich wird während der Öffnungszeiten ein Lehrer anwesend sein. Die Schüler der Schülerfirma, die dem Berufsorientierungsprogramm „Praxis“ angegliedert ist, haben verschiedene Aufgaben in ihrem Betrieb. Sie sind beispielsweise als Lagerist, in der Produktion, beim Einkauf, im Marketing oder als Abteilungsleiter eingesetzt. Auf diese Stellen mussten sie sich bewerben und ihre Qualifikation belegen.

Eyleen Ehses und Alina-Kiara Zimmer sind beispielsweise Abteilungsleiter, und Michelle Ehlen ist im Aufsichtsrat. Sie freuen sich schon auf den Laden. Eyleen Ehses sagt: „Wir sind gespannt zu sehen, wie unsere Sachen bei den Kunden ankommen.“ Alina-Kiara Zimmer meint: „Wir hoffen natürlich, dass wir nicht auf unseren Sachen sitzenbleiben, denn es sind ja auch Kosten mit dem Projekt verbunden, die wir decken müssen.“ Bis es soweit ist, haben sie noch einiges zu tun. Die Verkaufspreise müssen noch kalkuliert werden, im Bereich Materialkunde ist Weiterbildung angesagt, damit die Beratung im Laden stimmt. Das Einrichten, Dekorieren und später das Ausräumen des Ladens übernehmen die Schüler. Michelle Ehlen kann sich gut vorstellen, dass die Weihnachtskarten und die Bäume, die man zur Dekoration aufstellen kann, bei den Kunden ankommen. „Wir haben ein bisschen was vorproduziert. Wenn Artikel sehr gefragt sein sollten, machen wir Überstunden und produzieren zügig nach.“ Sollte ein Gewinn erwirtschaftet werden, gehen Teile davon in ein soziales Projekt, als Rücklage in die SalmTalente esG und in eine gemeinsame Unternehmung der Schüler. Ob das Projekt im kommenden Jahr wiederholt wird, entscheiden die Schüler in ihrer Firma.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort