Ihre Meinung

Zum Artikel "Viel Diskussion und eine geteilte Meinung" (TV vom 14. Mai) schrieb uns diese Leserin:

Warum haben sich in der VG- Manderscheid viele Menschen für den Erhalt ihrer Verbandsgemeinde eingesetzt? Ich glaube, dass sehr viele Bürger Angst hatten, ihre regionale Identität zu verlieren. Ja, wir Eifeler sind ein eigenes Völkchen. Seit Jahrhunderten stellen wir uns diversen Gefahren und Hindernissen entgegen. Die Grundbedingungen waren noch nie ideal — wir haben das Beste daraus gemacht! Wir leben in einer schönen, weitgehend unverbrauchten Landschaft, in Dörfern mit starkem Zusammenhalt. Mittelständische Unternehmen bieten uns Arbeitsplätze, die Jugend kehrt zurück. Die Strukturen sind kleinteilig, aber es funktioniert, weil sich die Menschen unbürokratisch engagieren. Das zu verlieren, davor hatten wir Angst. In den großen Strukturen der VG Wittlich-Land drohen wir, unter die Räder zu kommen. Am Pfingstsonntag haben wir einen Ausflug zum Handwerkermarkt nach Manderscheid gemacht. Wanderer, Motoradfahrer, Urlauber — die Stadt war voller Leben! Sollen wir das wirklich aufgeben, weil VG-Ratsmitglieder den Tourismus als überbewertet einschätzen? Unser Burgenfest aufgeben, organisiert von Hunderten Helfern? Weil die Grundbedingungen nicht immer einfach sind, leben wir von unserer Vielseitigkeit und vom Erfindergeist! "Man steht besser auf zwei Beinen als auf einem" könnte man als unsere Lebenseinstellung bezeichnen. Es wird zum Lebensmotto, wenn man sich Erfolge mühsam erkämpft hat. Meiner Meinung nach sollte die neue VG uns in all dem unterstützen, was funktioniert, Arbeitsplätze sichert und hilft, das Leben in den kleinen Orten als lebenswert zu erhalten. Ein neuer Name würde eine "Brückenfunktion" für ein gesundes Zusammenwachsen der beiden völlig unterschiedlichen Mentalitäten übernehmen. Warum ist es so schwer, anzuerkennen, dass wir uns nicht verlieren wollen? Uns die Hand zu reichen und so zu signalisieren: "Keine Angst, wir schaffen das gemeinsam!" Das wäre ein Signal der Stärke und Größe. Kommentare wie: "Ihr wolltet ja nicht, jetzt schluckt Kröten!" werfen nicht nur ein schlechtes Bild auf die Interessenvertreter der Bürger im VG-Rat, sondern werden der Entwicklung in der Eifel und so langfristig auch der VG Wittlich-Land nachhaltig schaden. Zum Briefpapier: Das braucht sich mit der Zeit auf und muss dann neu gedruckt werden — dann eben mit einem neuen Namen, in dem wir uns alle wiederfinden können, Eifeler wie Moselaner. Kerstin Kröffges-Hahn, Wallscheid

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