IHRE MEINUNG

Zur Debatte um den Ausbau der Windkraft in der Verbandsgemeinde Thalfang meint diese Leserin:

Am 8. Mai wurde im VG- Rat der Entwurf zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) vorgestellt. Der aktuelle Entwurf hat mit dem, der bei der Bürgerbeteiligung im Oktober offen lag, wenig gemein. Die damalige, zumindest für einige Orte zutreffende Abstandsregelung von 1000 Metern zu Windkraftanlagen (WKA) wurde durch eine Festlegung im VG-Rat zunichte gemacht, ohne zu erwägen, die Bürger vorher zu informieren. Von nur drei oder vier Standorten für WKA kann keine Rede mehr sein, ebenso wenig, wie von geplanten Konzentrationsflächen. 21 Prozent der VG-Flächen sind sogenannte Prüfflächen und bei einem Abstand von nur noch 800 Metern plant jede Ortsgemeinde im Alleingang vor sich hin. Warum setzen sich andere Räte im Interesse ihrer Bürger über die gesetzlichen Abstandsempfehlungen hinweg? Die VG Kell plant den Abstand in zehnfacher Nabenhöhe zur Wohnbebauung, die VG Hermeskeil beschließt Abstände von 1000 Metern. Die Möglichkeit einer Höhenbegrenzung für künftige Anlagen wurde im VG-Rat nicht diskutiert. Als Ausschlusskriterium wird neben historischen Kulturlandschaften nur noch die Wasserschutzzone I benannt, Zone II und III bleiben unbeachtet. Unsere Region ist durchzogen von Quellen, Wasseradern und Moorlandschaften, die auch unsere Umweltministerin für schützenswert hält. Gerade fließen zwei Millionen Euro in die Renaturierung. Ich begrüße das, denn Trinkwasser ist wertvollstes Gut - umso unverständlicher die Verfahrensweise wenige Kilometer entfernt! Riesige Betonfundamente und lange Zufahrtswege zu den WKA stören den Wasserhaushalt nachhaltig. Die Bodenverdichtungen vermag die Natur in hunderten von Jahren nicht zu beheben. Bezogen auf eine einzelne Anlage mag die schädliche Auswirkung nicht gravierend sein, betrachtet man jedoch die Ausbauziele, ist die Wirkung nachhaltig negativ, die gesundheitlichen Auswirkungen bleiben gänzlich unbetrachtet. Viele Fragen der Bürger blieben unbeantwortet, da sie zum jetzigen Zeitpunkt "nicht konkret zu beantworten sind", ließ Bürgermeister Hüllenkremer verlauten. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Basis der gefassten Beschlüsse der Lockruf des großen Geldes ist. Meiner Ansicht nach ist die EEG-Förderung aus dem Ruder gelaufen, da sie volkswirtschaftliche Ressourcen verschlingt, die einer dringend benötigten Grundlagenforschung fehlen, Tier- und Naturschutz ins Abseits drängt und den Menschen beinahe unbeachtet lässt. Beate Just, Neunkirchen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort