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Zu den Berichten über den Abriss der Müsterter Brücke in Piesport erreichte uns diese Zuschrift eines Lesers:

Die Demontage, oder humaner ausgedrückt, der Rückbau der Müsterter Brücke ist traurige Realität geworden. Eine Nachbetrachtung in dieser Angelegenheit ist aus Sicht der Interessengemeinschaft für den Erhalt der Brücke ein Gebot und soll den Verantwortlichen ins Stammbuch geschrieben werden. In der Vergangenheit haben die Abrissbefürworter nicht mit offenen Karten gespielt und den Bürgern von Piesport die Wahrheit vorenthalten. Obwohl die Wertigkeit der Brücke von fachlicher Seite als gut bezeichnet wurde, haben die Verantwortlichen der Brücke einen maroden Zustand attestiert, um den Abriss perfekt zu machen. Eine entscheidende Rolle spielte das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier, das die Brücke für die Schifffahrt stets als Störfaktor empfand. Diese Tatsache half den Abrissbefürwortern. Die Bedenkenträger erklärten, dass die Brücke so nicht mehr zu halten sei. Warum hat man sich nicht bemüht, die 350 000 Euro aus dem Haftpflichtschaden der Schiffshavarie in 2009 für die Unterhaltung der Brücke einzusetzen? Dafür war das Geld doch bestimmt, und damit hätte man die Brücke über einen längeren Zeitraum unterhalten können. Die jetzt ins Spiel gebrachten 600 000 Euro, die der Abriss kosten soll,werden nicht ausreichen. Die Erfahrung lehrt, dass bei kommunalen Projekten die anvisierten Summen überstiegen werden. Im Zusammenhang mit dem Erhaltungsgedanken hätte man die Nutzung der Brücke für Fußgänger, Radfahrer, Wanderer und leichte Fahrzeuge zulassen können. Vielen Bürgern und Besuchern fehlte jegliches Verständnis für den Abriss. Die Brücke hatte auch landschaftsprägenden Charakter. Nun ist sie gestorben! Auch wir von der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Brücke mussten uns einer allmählichen Agonie hingeben. Robert Schattel, Piesport

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