Im Auftrag der Völkerverständigung

Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ist ein eingetragener Verein und lebt von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Einer dieser Ehrenamtlichen ist Gregor Fischer aus Wittlich. Er verbringt seit 20 Jahren Teile seiner Freizeit mit der Arbeit für den Volksbund.

 Ein Einsatz für die Würde der Nation: Gregor Fisch aus Wittlich engagiert sich seit rund 20 Jahren bei der Pflege von Kriegsgräbern. TV-Foto: Tim Senftinger

Ein Einsatz für die Würde der Nation: Gregor Fisch aus Wittlich engagiert sich seit rund 20 Jahren bei der Pflege von Kriegsgräbern. TV-Foto: Tim Senftinger

Wittlich/Novosibirsk. "Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden". Wer das Leitwort des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hört, kann vermutlich erstmal recht wenig damit anfangen. Zu weit weg sind mittlerweile die Grauen der Weltkriege mit ihren Millionen von Toten.

Der Volksbund bemüht sich daher etwas gegen das Vergessen zu tun. Gregor Fischer, 42-jähriger Geschäftsmann aus Wittlich engagiert sich seit 20 Jahren ehrenamtlich für die Kriegsgräberfürsorge. Geweckt wurde sein Interesse an dieser Tätigkeit während seiner Wehrdienstzeit Ende der Achtziger Jahre. Fischer war damals als Fahrer in einem vom Volksbund organisierten Workcamp in der Normandie eingesetzt. In diesen Jugendlagern arbeiten deutsche Jugendliche ehrenamtlich an Soldatenfriedhöfen und Gedenkstätten im Ausland.

Weiterbildungen im russischen Novosibirsk



Dabei säubern sie Friedhöfe, streichen Umzäunungen und Kreuze, befreien Grabsteine von Moos, oder mähen Rasen.

Während der rund zweiwöchigen Aufenthalte finden neben den Arbeitseinsätzen auch Weiterbildungen und Ausflüge, etwa Treffen mit Veteranen und Zeitzeugen oder der Besuch von Gedenkfeiern statt. Heute begleitet Gregor Fischer einmal jährlich solch ein Workcamp als Betreuer. In diesem Jahr heißt das Ziel Novosibirsk/Russland. Erstmals findet damit ein Workcamp der Kriegsgräberfürsorge in Sibirien statt. Untergebracht werden die Teilnehmer an der Technischen Universität Novosibirsk.

Fischer, Inhaber einer Parfümerie, reizt vor allem der Aspekt der Völkerverständigung und das Kennenlernen neuer Kulturen an seiner Arbeit für den Volksbund: "Den Gefallenen, egal welcher Nationalität, eine würdige Ruhestätte zu ermöglichen ist für mich wichtig. Dabei mit Menschen anderer Kulturen zusammen zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes."

Gregor Fischer macht seine Arbeit nach wie vor viel Spaß. Aufgrund der beruflichen Belastung muss er in Zukunft jedoch kürzer treten. Daher wünscht er sich neue, junge, motivierte Mitarbeiter, die den Gedanken des Volksbundes weitertragen. Extra Der VolksbundDeutscher Kriegsgräberfürsorge blickt bereits auf eine lange Tradition zurück. 1919 gegründet, beauftragte die Bundesregierung den eingetragenen Verein 1954 mit dem Aufsuchen, Sichern und Pflegen deutscher Soldatenfriedhöfe im Ausland. Finanziert wird der Volksbund zu 85 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und der jährlich stattfindenden Haus- und Straßensammlung. Die restlichen Mittel werden durch öffentliches Geld des Bundes und der Länder gedeckt. Homepage: www.volksbund.de; E-Mail: bv-trier@volksbund.de; Bezirksverband Trier, Lindenstraße 19, 54292 Trier, Telefon 0651/74676. (tns)

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