Im Bergweilerweg tut sich was

Wittlich · Was die Stadt noch alles im Immobilienbesitz hat, mag manchen wundern. Nicht nur Bruchbuden, wie das abgerissene Haus nahe der Synagoge, sondern auch noch innenstadtnahe Grundstücke. Drei liegen im Bergweilerweg und sollen nun verkauft werden. Außerdem steht immer noch der Ausbau der Straße an.

Im Bergweilerweg tut sich was
Foto: (m_wil )

Wittlich. Nach und nach trennt sich die Stadt von ihrem Immobilienbesitz, ausgenommen naturgemäß den Besitz, den sie nutzt von den Grundschulen bis zu Gebäuden wie Synagoge oder der Feuerwache.
Dabei entwickelt Wittlich wie andere Städte auch nicht nur Flächen zu Bauland, um sie dann wieder zu verkaufen, wie in Wengerohr an der Schule oder ganze Neubaugebiete wie im Bombogener Im Weissrink, der erweitert worden ist, sie hat sich auch von 52 Wohnungen, die an die Gemeinnützige Baugenossenschaft gingen, getrennt und geht mit jahrelang nicht genutzen Baugrundstücken auf den Markt wie zuletzt Unterm Gänsberg, im Fallerweg oder am Rollkopf. Und jetzt folgt ein fast 2000 Quadratmeter großes Gelände im Bergweilerweg.
120 Euro je Quadratmeter


"Aktuell besteht eine große Nachfrage nach Baugrundstücken in der Stadt Wittlich, die nicht vollumfänglich bedient werden kann. Besonders im Stadtgebiet gibt es abgesehen von den ausgewiesenen Flächen am Rollkopf keine städtischen Baugrundstücke mehr. Mit der Ausweisung von drei weiteren Bauparzellen im Bergweilerweg wird dieser Nachfrage Rechnung getragen", heißt es in der Begründung der Verwaltung.
Der Wirtschaftsausschuss hat jetzt zugestimmt, das Gelände für eine Wohnbebauung für 120 Euro je Quadratmeter plus der Kosten für die erstmalige Erschließung anzubieten. Da seit Jahren ein Ausbau des Bergweilerwegs/K 44 geplant ist, der eine wichtige Zufahrt in die Stadt ist, kommen womöglich noch die sogenannten Anliegerkosten hinzu. Dazu sagt Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung,auf TV-Nachfrage: "Nach dem aktuellen Planungsstand müssten rund 163 000 Euro auf die Anlieger umgelegt werden, was einer Belastung von einigen hundert Euro bis voraussichtlich maximal 2000 Euro entspricht. Beitragspflichtig sind jedoch nicht nur die Grundstückseigentümer, die an dem Abschnitt anliegen, der ausgebaut wird, sondern alle Anlieger des Bergweilerwegs." Das gelte auch umgekehrt, wenn später noch das Reststück des Bergweilerweges ausgebaut werden sollte.
Baubeginn ungewiss


Da der erste Schritt des Ausbaus nun schon mehrfach angekündigt wurde, hat der TV auch dazu bei der Stadtverwaltung nach dem aktuellen Stand gefragt. Jan Mußweiler: "Zuständig ist der Landesbetrieb Mobilität. Dieser beabsichtigt, den Teilabschnitt der K 44 im kommenden Jahr auszubauen" Wohlgemerkt, das ist nur eine Absicht. Bislang ist kein Ausbau (übrigens unter Vollsperrung) möglich gewesen, "weil der Landkreis Bernkastel-Wittlich die erforderlichen Mittel nicht bereitstellen konnte". Immer noch sei der Baubeginn ungewiss, aber: "Die Stadt Wittlich hat für diese Maßnahme 300 000 Euro im Entwurf des Haushaltplanes 2017 vorgesehen." Insgesamt waren einmal 560 000 Euro an Kosten genannt worden, von denen der Kreis 260 000 Euro tragen soll.
Ein Sprecher der Kreisverwaltung hatte noch im Herbst erklärt, man sei mit der Tunnelsanierung in Bernkastel-Kues für rund sechs Millionen Euro gebunden: "So ist zu befürchten, dass vor 2020 kein Ausbau möglich ist."
Grünflächen eingeplant

 Idyllische Wiese am Stadtrand: Hier kann gebaut werden.

Idyllische Wiese am Stadtrand: Hier kann gebaut werden.

Foto: (m_wil )


Dazu, was genau geplant ist, sagt Mußweiler, die Fahrbahn werde auf 5,50 Meter inklusive beidseitiger Rinnen verringert. Auch werde die Straße entlang der Häuser dreifach verschwenkt und dabei würden wechselseitig Längsparkplätze angelegt. Jan Mußweiler: "Im Bereich der einseitigen Bebauung wird ein 1,50 Meter breiter Bürgersteig angelegt und im Bereich der beidseitigen Bebauung bis circa 100 Meter oberhalb der Kreuzung Sternbergstraße/Unterm Gänsberg auf beiden Seiten der Fahrbahn. Zur optischen Trennung des Gehweges von der Fahrbahn werden stellenweise Grünflächen eingeplant."
Finanziell gesehen ist es für den Käufer der städtischen Grundstücke egal, ob er vor, während oder nach dem Straßenausbau zum Notar gegangen ist. Jan Mußweiler: "Beitragspflichtig hinsichtlich des bevorstehenden Straßenausbaus ist, wer zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Beitragsbescheides Eigentümer des Grundstücks ist. Soweit die Stadt zu diesem Zeitpunkt noch Eigentümerin der Baugrundstücke sein sollte, werden die zunächst von der Stadt zu tragenden Beiträge an die jeweiligen Käufer weitergegeben, da sich der Ausbau der Straße wertsteigernd auf die Baugrundstücke auswirkt."
Der Kreis hat zuletzt betont, dass sein Geld zunächst in den Ausbau des Tunnels in Bernkastel-Kues fließe.

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