Im erweiterten Kindergarten wird's erneut eng
In dem erst vor zwei Jahren umfassend erweiterten Minheimer Kindergarten zeichnet sich erneut eine Auslastung der jetzigen Kapazitäten ab. Auslöser ist das zunehmende Interesse Minheimer und Kestener Eltern an Ganztagsplätzen für ihre Kinder.
Minheim. (urs) Die jüngsten Investitionen in den Minheimer Kindergarten (siehe Hintergrund) waren kein Luxus. Deutlich wird das sowohl an der aktuell guten Auslastung als auch an der ab diesem Sommer erwarteten Belegung des "Kuckucksnestes". Denn mit Beginn des neuen Kindergartenjahres werden die derzeit vorgehaltenen 30 Plätze restlos belegt sein. Besonders groß ist die Nachfrage nach Ganztagsplätzen. 24 Anmeldungen liegen derzeit für den Sommer vor. Bisher genehmigt sind dem Kindergarten allerdings "nur" 18 Plätze. Die Gemeinde als Träger der Kindertagesstätte hofft daher auf die Genehmigung weiterer Ganztagsplätze und auf eine entsprechende Erweiterung der jetzigen Betriebserlaubnis.
Ortsbürgermeister Werner Mertes beurteilt die Entwicklung als durchweg positiv. "Der Kindergarten platzt aus allen Nähten", sagt er und freut sich über die unverkennbare Akzeptanz bei den Eltern. Eine derart große Nachfrage sei nicht absehbar gewesen, als er den 2009 eingeweihten Anbau angeregt habe. Das für maximal 25 Kinder kalkulierte Vorhaben wäre sogar fast gescheitert, weil die Geburtenzahlen in Minheim und Kesten damals relativ niedrig waren. Zwei Jahre nach dem erneuten Einzug der Kinder sieht das völlig anders aus. Aus dem ursprünglichen Zwei-Gruppen-Kindergarten, der vorübergehend nur noch eingruppig war, sind seit März 2010 erneut zwei Gruppen geworden. Allein in Minheim waren laut Mertes 2010 sechs Geburten zu verzeichnen.
Die hohe Akzeptanz bei Eltern und Kindern führt der Gemeindechef sowohl auf das moderne Gebäude mit dem seit 2010 gestalteten Außengelände zurück als auch auf das gute Angebot: "Es ist eine sehr lebendige Einrichtung." Außerdem harmoniere das Miteinander von Minheimer und Kestener Kindern. Zwischen beiden Gemeinden gebe es seit vielen Jahren "ein gutes Einvernehmen", das sich auch während der Umbauzeit bewährte. Obwohl Kesten lediglich bei den Personalkosten des Kindergartens mit im Boot ist, steuerte der Ort für den Umbau einen fünfstelligen Betrag bei (siehe Hintergrund). HintergrundKosten: 350 000 Euro kosteten die Erweiterung und Generalsanierung des Kindergartens, der unter anderem ein neues Dach erhielt. Das Land steuerte 72 000 Euro bei, der Kreis 24 000 Euro. Ähnlich hoch (23 800 Euro) war die Beteiligung der Gemeinde Kesten. Dank des Einsatzes ehrenamtlicher Helfer, die teils auch Maschinen und Traktoren zur Verfügung stellten, blieben die Kosten im Rahmen. Unentgeltlich geleistet wurden 3000 Arbeitsstunden - was bei 25 Euro Stundenlohn 75 000 Euro ergibt. Ab Ende Juli 2008 wurde der alte Gebäudetrakt entkernt. Im Februar 2009 konnten die Kinder, die während des Umbaus ins Gemeindehaus umzogen waren, in ihren Kindergarten zurück. Träger von Gebäude- und Personalkosten der Kindertagesstätte ist die Gemeinde Minheim. (urs)