Im Finanzamt brennt es nur zum Test

Kein Ernstfall und trotzdem wie echt: Die Freiwilligen Feuerwehren Kues, Andel und Mülheim brachten den Dachstuhlbrand des Finanzamtes schnell unter Kontrolle. Die Übung der Stützpunktwehr Kues demonstrierte Vertretern von Stadt- und Verbandsgemeinderat eindrucksvoll den reibungslosen Ablauf eines Einsatzes.

 Die Feuerwehrleute simulieren den Ernstfall: Sie bergen ein Opfer aus einem brennenden Haus. TV-Foto: Marita Blahak

Die Feuerwehrleute simulieren den Ernstfall: Sie bergen ein Opfer aus einem brennenden Haus. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. (mbl) Ein Brand im Finanzamt - das rief nicht nur die Freiwilligen Feuerwehren (FFW) Kues, Mülheim und Andel an den Ort des Geschehens, sondern auch viele Schaulustige. Der komplette Löschzug Kues sowie Verstärkung der Wehren Mülheim und Andel rückten an zur Brandlöschung, Personen- und Aktenrettung.

Das Szenario: Im Dachgeschoss ist ein Brand mit starker Rauchentwicklung ausgebrochen, eine Person droht aus dem Fenster zu springen, zwei weitere werden vermisst. Finanzamtsleiter Wilhelm Simon, Geschäftstellenleiter Leo Raskob, Vertreter der Kommunalpolitik sowie VG-Wehrleiter Thomas Edringer beobachteten die Abläufe, während einige Bürger sich zuraunten: "Menschen in Sicherheit bringen ja, aber bei der Rettung von Akten hätte sich die Feuerwehr doch ruhig Zeit lassen können."

Feuerwehr ist modern ausgerüstet



Nach der Personenrettung erfolgte die Brandbekämpfung aus dem Inneren des Gebäudes und über die Drehleiter. Die Übung lief zur Zufriedenheit aller ab, sagte Wehrleiter Bernd Herges. "Die Ortskenntnis zu vertiefen und die Abläufe zu verfestigen", nannte Edringer als Ziel dieser Übung. Edringer: "Solche Einsätze zeigen, dass wir immer noch eine Feuerwehr sind." Anschließend standen die Besichtigung des Gerätehauses in der Brüningstraße und die Vorstellung der Umstrukturierungen der FFW Kues auf dem Programm. In der Einsatzzentrale ermöglicht fortan der Umbau des Funktisches die Computeralarmierung. Eine Software wurde installiert, durch die der Funkbetrieb aufgezeichnet werden kann. Ein neues selbstentwickeltes Leitprogramm sorgt dafür, dass bei der Alarmierung schnell und zielsicher die nötigen Schritte für den Einsatz veranlasst werden können.

Eine ständig aktualisierte Datenbank macht die schnelle Auswahl der wichtigsten Programmfunktionen wie Telefon- oder Alarmierungsverzeichnisse möglich. Anhand von Stichworten kann der Einsatz richtig zugeordnet werden. Weil es neue Ausrüstungen gibt, muss die Grundtaktik für den Atemschutzeinsatz, besonders beim Einsatz in brennenden Gebäuden, überarbeitet werden, Einsatzkräfte müssen neu ausgebildet werden. Die schnellere Vorgehensweise in engen Treppenhäusern wurde bereits kürzlich bei zwei Brandeinsätzen in der Bernkasteler Altstadt erfolgreich erprobt, sagte Atemschutzgerätewart Marco Nothvogel. Die Übung am Finanzamt diente der Information von Politikern.

Allerdings konnten sich auch Bürger ein Bild davon machen, dass Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren hochqualifiziert sind. Ein Bericht über Beförderungen von Wehrleuten folgt.

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