Im Herbst wird erneut entschieden

Welcher Ort in der VG Bernkastel-Kues bekommt als nächster einen Kunstrasen-Sportplatz? Die Antwort bleibt nach derzeitigem Stand offen, weil es keine Zuschüsse aus dem Konjunkturprogramm II gibt.

Wittlich/Burgen/Zeltingen-Rachtig. Der Diskussion um die vom Kreis geänderte Prioritätenliste für den Umbau der Sportplätze in Burgen und Zeltingen-Rachtig in Kunstrasenfelder ist am Montag etwas an Schärfe genommen worden, weil es 2009 zu keiner Umsetzung kommen wird. Wie berichtet hatte die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues Burgen vor Zeltingen-Rachtig platziert. Der Sportstättenbeirat des Kreises hatte aber die Reihenfolge umgedreht. Jugendhilfeausschuss und Kreisausschuss stimmten dieser Vorgehensweise 2008 zu. Der Kreisausschuss aber in erster Linie, so der Tenor in der gestrigen Sitzung, weil dessen Mitglieder davon ausgingen, dass den Prioritäten der VG Rechnung getragen werde. Mit der Änderung seien sie nicht konfrontiert worden.

Da beide Projekte nicht durch Mittel aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung gefördert werden, wird die Diskussion neu beginnen. Für beide Orte wird nun eine Bezuschussung aus dem "Goldenen Plan" aktuell. Über die Projekte für 2010 werden die zuständigen Gremien des Kreises Bernkastel-Wittlich im Herbst abstimmen.

Die Neuordnung der Positionen hatte in der VG Bernkastel-Kues und in der Ortsgemeinde Burgen für Ärger gesorgt, weil vorher noch nie eine Prioritätenliste geändert worden war. In der gestrigen Sitzung erläuterte Manfred Neumann, Vorsitzender des Sportkreises Bernkastel-Wittlich, auf Antrag von Günter Rösch (SPD) die Gründe für die Änderung. Der Burgener Platz sei sanierungsbedürftig. In Anbetracht der Nähe zum Kunstrasen-Standort Mülheim (drei Kilometer) müsse aber gefragt werden, ob eine hohe Investition zu rechtfertigen sei. Neumann zweifelt außerdem an, ob die vom zuständigen Ministerium geforderte Nutzungsintensität (1800 Stunden pro Jahr) in Burgen erreicht werde.

Günter Rösch wies darauf hin, dass nur gravierende Gründe eine Neuordnung der Prioritätenliste nach sich ziehen könnten. Er sehe diese Gründe nicht. Schließlich habe der FC Burgen eine Nutzung von 1872 Stunden aufgelistet. Genau die zweifelt Manfred Neumann aber an. Bis zum Herbst werde eine Analyse erstellt, sagte Landrätin Beate Läsch-Weber. "Ich sage zu, dass die Entscheidung transparent sein wird", versprach sie. Das beinhalte auch, dass die Prioritätenliste dann anders aussehen könne.

Meinung

Neue Hausaufgaben

Unabhängig davon, wer zuerst in den Genuss eines Kunstrasenplatzes kommt: Die laufende Diskussion hätten sich die Verantwortlichen im Kreis sparen können, wenn der Kreisausschuss unmittelbar vor seinem Votum im vergangenen Jahr von der Änderung der Prioritätenliste erfahren hätte. Die Kritik an der Vorgehensweise kam gestern von allen in dem Gremium vertretenen Parteien. Nun gilt es die Hausaufgaben zu machen und mit aller Akribie noch einmal die Standorte und die Rahmenbedingungen unter die Lupe zu nehmen. Eines ist sicher: Die Diskussion im Herbst 2009 wird anders ablaufen als im Jahr 2008. c.beckmann@volksfreund.de

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