Im Lehmdorf können Kinder Afrika mit allen Sinnen erleben

Hupperath · In Hupperath werden seit neun Jahren unter verschiedenen Mottos Lehmdörfer gebaut. In diesem Jahr ist Afrika das Thema. Neben dem Bauen von Lehmhütten, Feuer- und Wasserstellen erfahren die Kinder von acht bis 14 Jahren auch viel über die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Kontinent.

 Der Lehm zum Verarbeiten wird vorbereitet. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen sind mit viel Spaß dabei. TV-Foto: Christina Bents

Der Lehm zum Verarbeiten wird vorbereitet. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen sind mit viel Spaß dabei. TV-Foto: Christina Bents

Hupperath. Auf der großen Wiese mitten im Dorf geht es sehr umtriebig zu. Es werden Gerüste aus Ästen gebunden, in der Lehmgrube wird Material zum Bauen hergestellt, Eimer mit Wasser werden herangeschafft und Hütten mit Lehm verputzt. Dabei herrscht eine gute Stimmung, an vielen Stellen wird gesungen und sich fröhlich unterhalten.Hier entsteht innerhalb einer Woche ein Lehmdorf, im Rahmen der "Ferien am Ort-Aktion" der Spielvereinigung Minderlittgen/Hupperath und des Musikvereins Harmonie Hupperath. Angefangen hat alles vor neun Jahren mit einem Lehmprojekt im Kindergarten und einem Aufruf der Kreisverwaltung zu Ferien am Ort. Walburga Spang, die im Leitungsteam mitarbeitet, sagt: "Dann haben wir uns gedacht, dass wir auch für die größeren Kinder ein Lehmbauthema in den Ferien machen könnten. Wir haben damals auf 20 Anmeldungen gehofft, und es waren auf Anhieb 40." Heute sind es in jeder Freizeit um die 90 Kinder und 30 Betreuer. In jedem Jahr steht der Bau des Lehmbaudorfs unter einem anderen Motto, vergangenes Jahr waren es Unterwasserwelten, dieses Jahr heißt es: "Karibuni Watoto - Afrika". Es geht darum, bewusster zu leben und nachhaltige Lebensstile für eine bessere Zukunft kennenzulernen. Neben dem Spaß, sich mal so richtig vollmatschen zu dürfen, lernen die Kinder in verschiedenen Projekten viel über den Kontinent. Beispielsweise haben die Kinder selbst Schokolade hergestellt, die einzelnen Bestandteile probiert und die Arbeitsschritte erfahren. Die Schokolade wurde dann auf Plätzchen verteilt und natürlich gegessen. Auch über Bananen wissen die Kinder zwischen 8 bis 14 Jahren jetzt mehr, wo sie herkommen, welche Sorten es gibt, wie die Menschen dort leben, wo die Bananen wachsen und, dass viele Kinder hart arbeiten müssen.In jedem Jahr trifft sich das zehn bis zwölf Personen starke Organisationsteam nach Fastnacht, um das aktuelle Ferienprojekt zu besprechen. Nach fünf bis sechs Sitzungen ist klar, wie es ablaufen soll. Walburga Spang erklärt: "Es muss für Verpflegung gesorgt werden, es gibt noch Aktionen, wie Inlineskates fahren, eine Mühlenexkursion oder Spiele im Wald, damit nicht alle Kinder gleichzeitig auf dem Platz sind. Außerdem muss man sich selbst über das Thema informieren, damit man es richtig umsetzen kann."Finanziell unterstützt wird die Ferienaktion von der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeinde, der Ortsgemeinde und der Sportjugend Rheinland-Pfalz. Zudem wird der Lehm von einem Kieswerk gestiftet.Am Samstag, 16. Juli, findet das Abschlussfest statt. Geboten werden Frühschoppen, Kaffee und Kuchen, die Besichtigung des Lehmbaudorfs und eine Trommelgruppe. Für Spiel und Sport, Essen und Trinken ist ebenfalls gesorgt. Für die weitere musikalische Unterhaltung sorgt der Musikverein Hupperath. chbvolksfreund.de/video

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