Im Missionshaus leben bald wieder Menschen

Wittlich · Zwei Jahre hat der Umbau des historischen Gebäudes in St. Paul gedauert, ab August ziehen dort Senioren und Pflegebedürftige ein. Das Investitionsvolumen liegt bei knapp zehn Millionen Euro, empfangen werden die Gäste im alten Keller.

 Im Gebäude der Steyler Missionare (oben links) ziehen bald die ersten Senioren ein. Derzeit sind bereits die Möbel auf den drei Wohnbereichen aufgestellt (oben rechts), Auf der Palliativstation (unten links) sind die Zimmer mit spezieller Lichttechnik an Decke und Wänden ausgestattet, die alte Kapelle der Missionare ist erhalten geblieben. TV-Fotos (4): Klaus Kimmling

Im Gebäude der Steyler Missionare (oben links) ziehen bald die ersten Senioren ein. Derzeit sind bereits die Möbel auf den drei Wohnbereichen aufgestellt (oben rechts), Auf der Palliativstation (unten links) sind die Zimmer mit spezieller Lichttechnik an Decke und Wänden ausgestattet, die alte Kapelle der Missionare ist erhalten geblieben. TV-Fotos (4): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )

Wittlich Das ehemalige Missionshaus der Steyler Missionare in St. Paul bekommt eine neue Aufgabe: Auf drei der insgesamt fünf Etagen - inklusive des ehemaligen Kellergeschosses - sollen bald 54 Menschen in einer neuen Seniorenresidenz leben. Dazu haben Betreiber und Eigentümer, die Creatio Management- und Beratungsgesellschaft und die Immobiliengesellschaft St. Paul Wittlich, das Haus grundlegend umgebaut und renoviert: alte Decken und Wände abgerissen und neue eingezogen, ein Treppenhaus abgerissen, Bäder eingerichtet, Möbel gekauft, in die Technik investiert - unter Denkmalschutzauflagen und mit Firmen aus der Region.
Während im Dachgeschoss die Creatio und ihre Tochterfirmen (siehe Info II) bereits ihre Büroräume haben (der TV berichtete am 7. Februar), ziehen eine Etage tiefer bald die ersten Bewohner der neuen Seniorenresidenz ein.
"Zum 1. August ziehen die ersten Menschen ein", sagt Eric Schmitt, Geschäftsführer der Creatio und Einrichtungsleiter, man habe bereits viele Anmeldungen. Die ersten Namensschilder an den Türen sind bereits angebracht und die Zimmer und Flure möbliert. In dem neuen Haus der Gesellschaft sei man, so Schmitt, "auf Schwerstpflege konzentriert". So soll auf einer weiteren Etage eine gerontopsychiatrische Abteilung für Menschen mit psychischen Krankheiten im Alter wie Demenz leben, in einer weiteren soll stationäre palliative Pflege angeboten werden - ein Novum im Kreis. Die Etagen und Zimmer sind jeweils speziell auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet. Und einen Raum zum Beten und Innehalten gibt es auch: Die alte Kapelle der Steyler Missionare wurde weitgehend in ihrem alten Zustand gelassen und wird auch künftig als solche dienen. Empfangen werden alle Gäste und Besucher in Zukunft an einer zentralen Stelle im ehemaligen Kellergeschoss des Hauses, wo auch eine Physio- und Ergotherapiepraxis untergebracht sind.
Ausgestattet ist das Haus mit moderner Technik. "Unsere Bewohner können wir mit Uhren ausstatten, die auf die individuellen Bedürfnisse programmiert werden können", sagt Eric Schmitt.
So könne sich ein Demenzkranker frei bewegen, bestimmte Türen seien für ihn wegen des Signals der Uhr aber verschlossen, so dass er das Gebäude nicht unbemerkt verlassen kann. Schmitt: "Das bringt dem Bewohner mehr Selbstständigkeit und mehr persönliche Freiheit."
In den Umbau des alten Missionshauses haben der Eigentümer und die Creatio nach Auskunft von Schmitt insgesamt knapp zehn Millionen Euro investiert. Nach dem Start zum 1. August sollen nach und nach, so Schmitt, alle Wohnbereiche belegt werden. "Alle auf einmal, das würde nicht funktionieren." Insgesamt stehen dort 54 zusätzliche Pflegeplätze in vier Doppel- und 46 Einzelzimmern zur Verfügung, etwa 60 zusätzliche Arbeitsplätze sollen entstehen.Extra: DIE CREATIO MANAGEMENT- UND BERATUNGSGESELLSCHAFT


(sos/will) Zu Creatio, dem nach eigener Auskunft größten regionalen Anbieter stationärer Pflegeeinrichtungen, gehören die Seniorenresidenzen St. Martin Schweich, St. Andreas Pölich und die Seniorenresidenz St. Paul Wittlich. Weiterhin gehören dazu das nun im Dachgeschoss des Missionshauses St. Paul beheimatete Architekturbüro PFM GmbH, die Glima GmbH (Gebäudemanagement) und Lingas (Catering). Zuvor hatte die Creatio Management- und Beratungsgesellschaft ihren Sitz in Pölich an der Mosel (Kreis Trier-Saarburg). Weiter will die Creatio-Gruppe in eine neue Seniorenresidenz in Trier-Ehrang in der Nähe des Krankenhauses investieren. Mit dem Bau soll im Herbst begonnen werden.Extra: HISTORIE

Im Missionshaus leben bald wieder Menschen
Foto: klaus kimmling (m_wil )
Im Missionshaus leben bald wieder Menschen
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Im Missionshaus leben bald wieder Menschen
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Vor zehn Jahren wurde St. Paul von den Steyler Missionaren zusammen mit dem umliegenden Land verkauft. Seitdem hat es diverse Planungen gegeben: Sterne-, Wellness-, Gesundheits-Hotel gehörten dazu (der TV berichtete mehrfach). Doch alle Pläne scheiterten an der Beschaffenheit des Gebäudes oder dem Denkmalschutz. Die Seniorenresidenz St. Paul wurde 2010 gegründet und bietet im alten, neu erbauten Gebäude 128 hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause. Im alten Missionshaus wird seit Sommer 2016 das Restaurant "Altes Missionshaus - Gastronomie im Grünen" mit je 80 Sitzplätzen im Innenbereich und ebenso vielen Sitzplätzen im Biergarten betrieben, jetzt komplettiert die neue Senioreneinrichtung im alten Missionshaus das Konzept.

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