Heidweiler. Siegfried Schneider ist Pragmatiker. Die Frage, warum seine Gemeinde die am stärksten wachsende in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ist, kann er auch nicht so recht beantworten. "Da haben wir eigentlich nicht viel Einfluss drauf", sagt der Ortsbürgermeister von Heidweiler. Doch die Daten des statistischen Landesamtes belegen es schwarz auf weiß: Von 1999 bis 2009 ist die Einwohnerzahl um 22 auf 205 gestiegen. In kleinen Orten wirkt sich auch ein in realen Zahlen gesehen geringer Zuwachs bei den Prozentzahlen stark aus - in diesem Fall sind es zwölf Prozent mehr. Dabei ist Heidweiler eine Gemeinde, die von der Landwirtschaft geprägt ist. Wer durch Heidweiler spaziert, dem fallen die zahlreichen Scheunen und Gehöfte sowie die Wiesen auf, auf denen Pferde oder Kühe grasen. Zwischendrin jedoch finden sich immer wieder neue Häuser, die auf das große Plus Heidweilers hinweisen: Die Einwohner sind jung. 26 Prozent sind jünger als 20 Jahre, nur 19 Prozent 65 Jahre und älter. Der Anteil der Senioren ist in den vergangenen Jahren gar stetig gesunken, 2001 lag er noch bei knapp einem Viertel. Nur ein Bewohner von Heidweiler wohnt derzeit in einem Seniorenheim. Will heißen: Der Ort hat allen Grund zu hoffen, dass auch in Zukunft viele Kinder dort geboren werden - wenn die jungen Menschen denn in Heidweiler bleiben.
Profitiert hat die Gemeinde auch von den Menschen, die nach Heidweiler gezogen sind. Mit 70 Zuzügen pro 1000 Einwohner im Jahr 2009 liegt der Ort über dem Schnitt von 56 Zuzügen pro 1000 Einwohner ähnlich großer Gemeinden. Aber: Es ziehen auch deutlich mehr Menschen von hier weg als im Durchschnitt.
Und so ist die Entwicklung der Einwohnerzahl auch alles andere als konstant. Blickt man auf die vergangenen zehn Jahre, ist sie mal im Plus, mal im Minus, stieg von 2007 auf 2008 gar um sieben Prozent. In den Jahren 2009 und 2010 war die Einwohnerzahl aber rückläufig. 2009 hat Heidweiler fünf Einwohner verloren, 2010 neun. uq