Im Sattel für die gute Sache

Wenn er eine Idee hat, bleibt es nicht beim Denken. Taten folgen. So war es auch 2007, als Eddy Linden eine Benefiz-Radtour organisierte, die 24 000 Euro Spenden für Ruanda einbrachte. Jetzt will er einen Verein gründen, auch um notleidende Menschen in der Region zu unterstützen.

Bernkastel-Wittlich/Plein. "12 345,67 Euro sind mein Ziel. Das habe ich immer gesagt. Geworden sind es dann 24 000 Euro. Mit einem so großen Erfolg habe ich nicht gerechnet", sagt Eddy Linden. Damals sind ihm die Bilder aus Ruanda so nahe gegangen, dass sie ihn nicht los ließen. Er wollte was tun. Er dachte sich die gesponserte Benefiz-Radtour nach München aus, 55 Radler stiegen im August in den Sattel, und 24 000 Euro konnten schließlich durch diese "Tour de Plein" für ein Kinderheim in Ruanda gespendet werden. Winterwanderung am kommenden Samstag

"Wenn wir jetzt einen Verein gründen, können wir einen Kapitalsockel schaffen. Damit kann man viel tun. Für Kinder in Ruanda, aber auch hier in der Heimat", sagt Stefan Nehren. Er stammt aus Horath und unterstützt Eddy Linden gern: "Da kann ich das Hobby mit dem guten Zweck verbinden." "Benefiz-Radler e.V." soll der Verein heißen, den sie am Samstag, 8. März, um 16 Uhr im Gemeindezentrum Plein gründen wollen. Ein Logo haben sie schon. Das hat eine befreundete Grafikerin gestaltet. Und mit 25 Radlerfreunden, die sich im Verein engagieren wollen, rechnete der "Pedalritter" schon Anfang Januar fest.Vorher wird noch eine Winterwanderung am Samstag, 9. Februar, 14 Uhr, ab der Pleiner Mühle angeboten - auch eine Gelegenheit, sich kennenzulernen."Vielleicht ist so ein Verein ja für manchen eine neue Motivation, mit auf den Zug oder besser das Rad zu springen", meint Eddy Linden. Eine große Tour wie 2007 nach München wolle man alle zwei, drei Jahre anbieten und ansonsten kleinere Touren über drei bis vier Tage. "Es geht ja fast nicht mehr besser als 2007", sagt Stefan Nehren, der damals begeistert mitgefahren ist und nun die Vereinsgründung unterstützt: "Das war so eine positive Gruppendynamik. Der eine hat den anderen mitgezogen. Das wollen wir auch im Verein nutzen." "Bei der Tour hat man gemerkt, wie schnell man zu einer Einheit findet, die etwas bewegen und damit eine gute Sache unterstützen kann", sagt Eddy Linden. Dazu braucht er weitere Organisationstalente, auch um Sponsoren zu finden. Im Jahr 2007 musste jeder Mitfahrer jemanden finden, der ihm 150 Euro für die Tour spendet. Gebraucht werden auch Talente am Backofen: Denn am verkaufsoffenen Sonntag in Wittlich, vielleicht schon am 2. März, will Eddy Linden wieder mit einem Kaffee- und Kuchenstand auf sein Projekt aufmerksam machen und Euros sammeln. Im künftigen Verein soll jährlich entschieden werden, wohin das Geld fließt. Ruanda will man weiter helfen, aber auch notleidenden Kindern in der Region. Aber warum macht er das alles eigentlich? Eddy Linden sagt: "Meine Familie ist gesund und ich auch. Dafür bin ich dankbar. Und warum soll man nicht ein bisschen helfen? Das liegt mir schon am Herzen." Als Leitspruch hat er ein Albert Einstein zugeschriebenes Wort gewählt: "Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt."Infos: www.benefiz-radler.de.tl oder www.radtour fuer-ruanda.de.tl.

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