Im Tal etwas über die neue Brücke lernen

Erden · Der Gastraum über der römischen Kelteranlage bei Erden wird zur Informationsstelle für die Bundesstraße 50 neu und den Hochmoselübergang. Die Ortsgemeinde erhofft sich von der Kooperation mit dem Landesbetrieb Mobilität wirtschaftlichen Nutzen.

 Im Gastraum der römischen Kelteranlage in Erden will der Landesbetrieb Mobilität über das Projekt B 50 neu und den Hochmoselübergang informieren. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Im Gastraum der römischen Kelteranlage in Erden will der Landesbetrieb Mobilität über das Projekt B 50 neu und den Hochmoselübergang informieren. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Erden. Die Bauarbeiten für den Hochmoselübergang haben längst begonnen. Vom 2003 eröffneten Gastraum über der römischen Kelteranlage gegenüber Erden hat der Betrachter eine gute Sicht auf das umstrittene Projekt. Bis jetzt ist erst ein Kran auf der Hunsrückhöhe zu sehen, wo derzeit betoniert wird.
In einem Gemeinschaftsprojekt haben Ortsgemeinde und Landesbetrieb Mobilität (LBM) geplant, das römische Denkmal als Infostelle für den Hochmoselübergang einzurichten. Start sollte am 1. Februar sein. Nun wird es doch April werden, heißt es auf Anfrage beim LBM. Früh genug zum Start der Radsaison, sagt Hans-Michael Bartnick vom LBM. Außer Radfahrern erwartet er Touristen, Bürger, Schulklassen und Fachleute in der Infostelle. Ihnen soll in der neuen Anlaufstelle Grundinformationen über das Projekt B 50 neu und den Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig geboten werden. "Ziel ist es, die Öffentlichkeit auf dem Laufenden zu halten, Touristen zu informieren, was da passiert, und um Verständnis zu werben", sagt Bartnick.
Dafür stellt der LBM Filmmaterial und Stellwände mit den Bauplänen zur Verfügung. Die Besucher können von ihrem Standort in dem verglasten Raum die Pläne mit dem Ist-Zustand der Bauarbeiten vergleichen. Die Öffnungszeiten sind noch nicht vereinbart. Klar ist, dass es mehrere Stunden pro Tag sein sollen. "Wir müssen erst sehen, wie sich der Bedarf entwickelt", sagt Bartnick.
Bislang war die 1992 entdeckte und 1993 freigelegte römische Kelteranlage nur bei speziellen Veranstaltungen offen. Nun stellt die Gemeinde Personal ein. Die entstehenden Kosten sollen durch die Vermietung des Gastraumes gedeckt werden.
Der LBM möchte das Informationszentrum fünf Jahre betreiben. Gemeinde und Förderverein zum Erhalt der Kelteranlage wollen innerhalb dieser Frist her ausfinden, ob es sich lohnt, für das römische Denkmal dauerhaft Personal zu beschäftigen. "Es wird Bewirtung, Weinwerbung und eine Zimmervermittlung geben", sagt Stefan Justen, erster Beigeordneter und Vorsitzender des Fördervereins. Damit erfülle sich nun das eigentliche Ziel, das Gemeinde, Winzer und Förderverein mit dem Erhalt der antiken Überreste und dem Bau des Gastraums über dem Denkmal verfolgten: die Region und den Wein besser zu vermarkten.
Nicht alle Bürger sind zufrieden mit dem Informationszentrum. "Es hat schon viel böses Blut gegeben", sagt Stefan Justen. Es hagelt Kritik von den Gegnern des Hochmoselübergangs. Justen sieht das gelassen. Der Hochmoselübergang sei beschlossen, also müsse man das Beste daraus machen.
Und dazu gehört es für ihn, die Überreste des römischen Kelterhauses mit Leben zu füllen.

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