Im Thalfanger Rathaus rumort es

Thalfang · Das Personalkarussell im Thalfanger Rathaus soll sich drehen. Wie - ist noch nicht offiziell, Bürgermeister Marc Hüllenkremer will zuerst die Gremien informieren. Nach TV-Informationen verliert Ex-Bürgermeisterkandidat Michael Suska seine Leitungsfunktion.

Am Montagmorgen hing ein Zettel mit der Überschrift "Wichtige Bürgerinformation" am Thalfanger Rathaus. Das Papier enthielt fast nur falsche Informationen, angefangen damit, dass der Name Marc Hüllenkremer mit dem Zusatz "Bürgermeister und Insolvenzverwalter der Verbandsgemeinde Thalfang" darunter stand. "Der Aushang ist nicht von mir", sagt Hüllenkremer und dementiert auch den Rest des Zettels.

Demnach plane er keine Einschränkungen beim Bürgerservice und auch keine Entlassungen, wie auf dem Blatt vermerkt sei. Der Verwaltungschef, der das Schreiben als Kinderei bezeichnet und der Sache nicht weiter nachgehen will, stellt klar: "Würde ich Entlassungen planen, würde ich das anders bekannt geben."

Eine Ankündigung stimmt dann aber doch. Auf dem Zettel steht etwas von "Mitarbeiterumsetzungen", der Bürgermeister spricht von Umbau. Er werde den Fachbereich 3, also Soziales, dessen Leiter gestorben ist, neu besetzen und darüber hinaus umstrukturieren. Doch was bedeutet das? Hüllenkremer verweist auf die Vorschriften: "Ich muss zunächst die Gremien informieren, bevor ich der Presse etwas sagen kann." Der Haupt- und Finanzausschuss tagte gestern Abend, der Verbandsgemeinderat am 26. Juni.

Ansonsten dringt wenig nach außen, spekuliert wird viel. Laut TV-Informationen gehört Michael Suska, Leiter des Fachbereichs Organisation und Finanzen, zu den Betroffenen. Der langjährige Verwaltungsmann, der bei der Bürgermeisterwahl vor nicht ganz zwei Monaten gegen Hüllenkremer verloren hatte, soll demnach seine Leitungsposition abgeben müssen, vermutlich an Martin Steinmetz, der bislang die Kassengeschäfte geführt hat.
Doch gibt es weitere Betroffene, wie bei einer Personalversammlung am Freitag bekannt gegeben wurde. Die Stimmung soll insgesamt gedrückt sein.

Die erste Beigeordnete Vera Höfner äußert sich vorsichtig. Sie sagt: "Ich weiß nicht, was geplant ist, der Bürgermeister ist der Entscheider. Aber man bekommt mit, dass etwas in der Luft liegt." Auch die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Detlef Jochem und Werner Breit, kennen die Pläne nicht. Gereon Haumann von der CDU weiß ebenfalls nichts Genaues. Dennoch oder gerade deswegen äußert er sich kritisch: "Ich hätte mir gewünscht, das der Bürgermeister zur Vertrauensbildung zumindest die Beigeordneten, aber besser auch die Fraktionen mit ins Boot nimmt, auch gerade wenn er die Strukturen verändert." Denn die Strukturen seien eigens mit einem Beratungsinstitut ersonnen, anschließend diskutiert und noch mehrfach überarbeitet worden. Bislang habe niemand den Aufgabenzuschnitt kritisiert. Andererseits hat Haumann Verständnis dafür, dass ein neuer Chef neue Akzente setzen will.

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