Im Wald statt hinterm Schalter

Morbach/Hinzerath · Morbach/Hinzerath (BP) Freitagmorgen, 7.30 Uhr. Den feinen Zwirn, den sie sonst bei ihrer Arbeit tragen, haben die Auszubildenden der VR-Bank Hunsrück-Mosel zuhause gelassen.

T-Shirts, Arbeitshandschuhe und Werkzeug heißt es an diesem heißen Morgen. Schließlich geht es in den Wald bei Hinzerath in der Nähe der Zolleiche, auf dem Arbeitsprogramm steht die Unterstützung der Forstarbeiter der Gemeinde Morbach bei der Renaturierung eines Moores.
Während die Forstarbeiter mit schwerem Gerät Bäume fällen, sind die angehenden Bankkaufleute damit beschäftigt das Unterholz und Gestrüpp fein säuberlich zu entfernen und für den Abtransport aufzuschichten. Dabei erklären ihnen die Forstarbeiter genau, was sie dort eigentlich machen - und warum diese Tätigkeit für die heimische Tier- und Pflanzenwelt so wichtig ist. "Über Jahrzehnte hinweg wurden schnellwachsende Fichten angebaut, um sie später zu schlagen, dadurch ist das Moor immer weiter zurückgegangen. Jetzt wird alles wieder renaturiert", sagt Bankazubi Marius Schneider.
Aber warum arbeiten Schneider & Co. eigentlich für einen Tag im Wald? "Seit drei Jahren organisieren unsere Auszubildenden in Eigenregie jeweils einen sozialen Tag", sagt Karin Martini-Leis, Verantwortliche für den Privatkundenbereich bei der VR-Bank. 2015 spendeten die Azubis ihren Lohn aus der Traubenlese für die Kinderkrebshilfe, 2016 arbeiteten sie einen Tag auf dem "Gnadenhof" - und nach Hilfe für Mensch` und Tier setzten sie sich dieses Jahr für Pflanzen und den Wald ein.
"Es war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht", sagt die angehende Bankkauffrau Michelle Elß nach getaner Arbeit. "Neben dem sozialen Aspekt sind solche Aktionen auch toll für den Zusammenhalt unter den Azubis", ergänzt Michael Morguet. Zudem passte der soziale Tag im Wald gut ins Jahresprojekt zum Thema Nachhaltigkeit. Die Auszubildenden haben unter anderem Beleuchtung und Papierverbrauch der Bank unter die Lupe genommen und haben sich Geschenke für einen nachhaltigen Weltspartag überlegt. Statt in China produziertem Spielzeug gibt es Socken in allen Größen und für die Tombola ebenfalls nachhaltige Gewinne.

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