Immer ein fröhliches Lied auf den Lippen

Vor 70 Jahren begann Robert Schaefer seine "Karriere" als Chorsänger. Von 1939 bis 1976 sang er im Kirchenchor der Bernkasteler Pfarrei St. Michael, und von 1941 bis heute ist der Tenor eine große gesangliche Stütze im Gesangverein Männer-Quartett 1877 Bernkastel-Kues.

 Robert Schaefer ist seit 70 Jahren passionierter Chorsänger. TV-Foto: Marita Blahak

Robert Schaefer ist seit 70 Jahren passionierter Chorsänger. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. Immer wieder donnerstags wird gesungen: Dann ist Chorprobe, und die gehört für Sänger Robert Schaefer zum festen Termin im Wochenkalender. Vor 70 Jahren begann die Leidenschaft für das Singen - bis heute ist sie lebendig geblieben.

"Singen macht einfach Freude, singen im Chor fördert die Gemeinschaft", hebt der 85-Jährige hervor.

Schaefer zeigt ein historisches Foto von 1939 mit den Mitgliedern des Kirchenchores am alten Kueser Bahnhof, bevor sie zu einer Sängerfahrt aufbrachen. Schaefer ist einer der Jüngsten auf dem Gruppenfoto, die meisten der damaligen Chorsänger leben heute nicht mehr.

Im Sommer 1941 trat der junge Mann zusätzlich ins Bernkasteler Männerquartett ein, bevor die Kriegsjahre die Chortätigkeit unterbrachen. "Erst 1945 waren wir zu dieser sogenannten Lustbarkeit wieder zugelassen", bemerkt Schaefer schmunzelnd. Bis 1976 sang er in beiden Chören, dann musste er aufgrund einer Kieferoperation die Tenorstimme im Kirchenchor aufgeben, sang aber weiter als zweiter Tenor im Männerquartett. "Der Chor wurde zu meiner zweiten Familie", gibt Robert Schaefer gerne zu. Mehrtägige Chorausflüge, Familien-Wanderungen und Familienabende trugen sehr zur Geselligkeit bei.

Großer gesanglicher Ansporn waren die Konzerte und Leistungssingen. Schaefer hat unter elf Dirigenten gesungen. "Die Auftritte im benachbarten Ausland trugen sicher auch zur Völkerverständigung bei", sagt Schaefer. Denn Menschen über die Grenzen hinweg einander näher zu bringen und zu verbinden, das könne die Musik auf besondere Weise erreichen.

Fast 50 Jahre übte er auch das Amt des Schriftführers aus. An viele Anekdoten erinnert er sich bis heute: "Auch dass wir im Kirchenchor beim Halleluja einst den hohen Ton nicht richtig trafen, die gerade vorbeifahrende Moseltalbahn ihn aber mit ihrem hellen Pfeifton bestens ersetzte", sagt er und lacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort