Immer mehr Arbeitsplätze, weniger Einwohner

Morbach · Die Einheitsgemeinde Morbach hat bis zum Jahr 2003 Einwohner gewonnen. Seitdem geht es leicht bergab. Die Gründe: Es sterben mehr Menschen als geboren werden. Zudem ziehen etwas mehr Leute aus der Kommune weg als hin. Die Zahl der Arbeitsplätze steigt hingegen.

Morbach. Innerhalb des Landkreises Bernkastel-Wittlich schlägt sich Morbach in Sachen Bevölkerungsentwicklung vergleichsweise gut. Das Statistische Landesamt prognostiziert der Einheitsgemeinde bis 2020 ein Minus von einem Prozent verglichen mit 2006. Damit liegt die Hunsrück-Kommune auf Platz zwei gleich hinter der Stadt Wittlich, die um vier Prozent wachsen soll. Sie teilt sich den Platz mit den Verbandsgemeinden Traben-Trarbach und Wittlich-Land.
Doch auch die gute Platzierung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Talfahrt begonnen hat. Nach einem leichten Anstieg der Bevölkerungszahl zwischen 2001 und 2003 startet ein Jahr später der Schrumpfungsprozess: In kleinen Schritten verringert sich die Einwohnerzahl um rund 330 auf 11 180 im vergangenen Jahr.
Ein Blick in die Tabellen des Statistischen Landesamts verrät, warum: Zum einen übersteigt die Zahl der Todesfälle schon seit Jahren die aktuell leicht sinkende Geburtenzahl. Zum andern ziehen mehr Menschen aus der Einheitsgemeinde weg als hin. Das gab es zwar vorher schon in einzelnen Jahren, doch seit fünf Jahren handelt es sich dabei um einen anhaltenden Trend.
Dafür dass sich die Gemeinde Morbach im Vergleich zu anderen Kommunen noch ganz gut schlägt, nennt Theo Gätz, Büroleiter der Verwaltung, drei Gründe. "Die Gemeinde hat schon immer eine sehr offensive Bodenpolitik betrieben", sagt er. Es seien Neubaugebiete erschlossen worden, um Grundstücke günstig zu verkaufen. Dies habe dazu geführt, dass relativ viel gebaut worden sei, bis die staatliche Förderung weggefallen und die Bautätigkeit insgesamt zurückgegangen sei. Ein zweiter Grund für die vergleichsweise gute Entwicklung der Gemeinde ist für Gätz die Arbeitsplatzsituation. Die Zahl der vor Ort Beschäftigten ist laut Statistischem Landesamt in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen, 3714 waren es im vergangenen Jahr. Gätz: "Die Firmen haben einen großen Einzugsbereich. Der ein oder andere Beschäftigte zieht dann hierher." Generell entwickelten sich die Betriebe in der Gemeinde positiv.
Auch die Aussiedler, die bereits vor 15 bis 20 Jahren gekommen sind, haben laut Gätz die Entwicklung positiv beeinflusst. Viele hätten sich in der Kommune angesiedelt und gebaut. Elf Ärzte und vier Zahnärzte sowie zwei Apotheken hat die Einheitsgemeinde zudem zu bieten.
Einige Ortsbezirke der Einheitsgemeinde trotzen dem allgemeinen Trend und wachsen. So werden die Menschen entgegen dem Namen in Wenigerath mehr . Auch der kleinste Ortsbezirk Odert sowie Hinzerath, Rapperath und Gonzerath befinden sich im leichten Aufwärtstrend. In Merscheid werden im Übrigen trotz des Namens die Einwohner weniger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort