Verkehr Immer mehr Verkehr, aber keine Lösung

Traben-Trarbach · Der VG-Rat Traben-Trarbach diskutiert mit LBM-Leiterin Edeltrud Bayer über die aktuelle Situation in Traben-Trarbach. Der Enkircher Ortsbürgermeister fordert neue Anbindung zum Hunsrück.

 Das Schild steht zwar schief, ist aber eindeutig: In Traben-Trarbach wird gebaut.

Das Schild steht zwar schief, ist aber eindeutig: In Traben-Trarbach wird gebaut.

Foto: TV/Winfried Simon

Die Stadt Traben-Trarbach und der Verkehr – eine unendliche Geschichte. Derzeit wird die Schottstraße, die die Stadt mit dem Hunsrück verbindet, saniert, weitere große Straßenbaumaßnahmen in der Stadt stehen in den kommenden Jahren an. Und: Die B 53 zwischen der alten Moselbrücke bei Wolf und der im Oktober 2015 eröffneten neuen Moselbrücke bei Rißbach wird ab der zweiten Jahreshälfte ausgebaut. Die B 53 muss dort bis Ende 2020 voll gesperrt werden (der TV berichtete).

Nun hat sich der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Traben-Trarbach erneut mit der Verkehrssituation in und um die Stadt befasst. Roland Bender (CDU-Fraktion), Ortsbürgermeister von Enkirch, hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Bender befürchtet in den kommenden Jahren ein Verkehrschaos in und um Traben-Trarbach. Wegen des weiter zunehmenden LKW- und PKW-Verkehrs reiche der öffentliche Parkraum in der Stadt und in den Ortskernen bei weitem nicht aus. Insbesondere die innerörtlichen Straßen seien durch den Durchgangsverkehr stark belastet. Die zahlreich aufgestellten Verbotszeichen für den Schwerlastverkehr würden von vielen LKW-Fahrern ignoriert. Schlimm betroffen seien die Anwohner der Ortsdurchfahrten Irmenach, Traben-Trarbach, Starkenburg und Enkirch. Bender: „Ich erinnere mich ungern an die Irr-Fahrt eines mit mehr als 20 000 Liter Heizöl beladenen Tankzuges vor einigen Monaten von Starkenburg nach Enkich. Nur durch glückliche Umstände kam es nicht zu einer Katastrophe. Es wird nach Lösungen gesucht, diese scheinen aber nicht in Sicht. Auch Edeltrud Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier, eigens zur Sitzung eingeladen, kann den Traben-Trarbachern keine großen Hoffnungen machen. Zitat: „Ich kann die Topographie nicht ändern.“ Sie zählte alle aktuellen und in Zukunft vorgesehenen Baumaßnahmen auf – Vorhaben, die zum Teil bekannt sind. Hellhörig wurden die Ratsmitglieder aber bei einer Aussage. Bayer sagte, dass bei der Sanierung der Schottstraße Unmengen von Kabel gefunden worden seien. Bayer: „Das wäre einer Großstadt würdig. Wenn das so weiter geht, wird es mit der jetzigen Bauzeitenplanung eng.“

Thema B 53: Während der eineinhalb Jahre dauernden Vollsperrung der B 53 zwischen den beiden Brücken können möglicherweise zumindest die Linienbusse die für den Schwerlastverkehr gesperrte alte Wolfer Brücke befahren. Eine Sondergenehmigung dafür sei in der Mache. Bayer verwies auf ein weiteres aktuelles Projekt. Die L 56 zwischen Ürziger Höhe und Ürziger Bahnhof werde im kommenden Jahr saniert und erhalte einen Radweg. Die Deutsche Bahn werde dort die über die Straße führende Eisenbahnbrücke erneuern. In Planung sei ferner die Fahrbahnerneuerung in der Ortsdurchfahrt Enkirch (L 192) und, wenn die Schottstraße fertig ist, die Sanierung weiterer Straßen (Grabenstraße, Weiherstraße, Moselstraße) in Trarbach. Roland Bender fordert, das aus 2011 stammende Verkehrsentwicklungskonzept für die VG Traben-Trarbach fortzuschreiben. Sein konkreter Vorschlag: Eine Anbindung zum Hunsrück entlang des Mühlenbachtals Wolf bis zur B 50, Nähe Hirschfelder Kreuzung.

Bereits vor über 20 Jahren gab es dafür Pläne, sie wurden aber, so Edeltrud Bayer, aus ökologischen und technischen Gründen (zu große Steigung) nicht weiterverfolgt. Außerdem sei seinerzeit gesagt worden, dass das zu erwartende Verkehrsaufkommen nicht hoch genug sei.

Ob eine solche weitere Zufahrt zum Hunsrück realisiert wird, erscheint unwahrscheinlich. Nach der Öffnung der Hochmoselbrücke sollte man zunächst ein Jahr warten und dann analysieren, wie sich die Verkehrsflüsse entwickeln, sagte Bayer. Bender nannte das Beispiel Bernkastel-Kues, wo 1997 der Burgbergtunnel eröffnet wurde. Diese Lösung habe viel Geld gekostet, seitdem habe sich aber die Situation im Stadtkern vorbildlich verändert. Es gebe keine Leerstände mehr, Wohn- und Geschäftshäuser seien renoviert worden, und es gebe keine Belastungen mehr für die Einheimischen und Touristen. Auch für Traben-Trarbach könne eine Lösung gefunden werden, wenn man sie wolle.

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