Imposantes Eingangstor

MALBORN. Die Gemeinde Malborn feiert in diesem Jahr mit einer Veranstaltungsreihe ihr 1025. Jubiläum. Der TV nimmt dies zum Anlass, auf die bewegte Geschichte von Malborn zurückzublicken.

Historiker gehen davon aus, dass Malborn zum Ende der spätfränkischen Zeit und am Beginn der deutschen Siedlungszeit um 900 nach Christus gegründet wurde. Bereits 981 wurde das Gut "Malbru" erstmals urkundlich erwähnt. Das im Jahr 981 durch Bischof Egbert von Trier dem Kloster S. Maria ad in Martyres geschenkte Dorf galt später als halb sponheimischer, halb trierischer Besitz. Der östliche Teil gelangte mit dem Amt Birkenfeld unter badische Hoheit, den anderen größeren hatten als Lehen der oben genannten Abtei zuerst die Rauh- und Wildgrafen, dann die Inhaber der Herrschaft Neumagen (Hunolstein) inne. Nicolaus Vogt und Herr zu Hunolstein und seine Gemahlin Dermud verpfändeten am St. Bonifatius-Tag 1451 dem Wildgrafen Johann und Gerhard für 1800 Gulden die Dörfer Groß- und Klein-Mailbruch. Das Jahr 1597 brachte die Pest nach Malborn. Weitere Pestjahre waren 1607, 1635, und 1636. In diesen Jahren gingen durch Krieg, Hunger und Pest manche Orte zugrunde. Wahrscheinlich ist in dieser Zeit auch der Ortsteil Wenig-Malborn untergegangen. 1770 lebten in Malborn 52 Familien. Teile wurden nummeriert

Die Lebensweise der Bevölkerung war im Vergleich zu der heutigen Zeit ärmlich. Ackerbau und Viehzucht waren ihr Haupterwerb. Brot, Käse, Eier, Obst, Erbsen, Bohnen, Hafer, Krautmuß und Fleisch waren die Hauptnahrungsmittel. Das Wahrzeichen der Gemeinde, die Pfarrkirche St. Briktius, war zunächst eine Filiale der von den Herren Neumagens besetzten Pfarrei Geisfeld. Baureste zeugen von einem spätgotischen Bau. Um 1804 ersteigerten die Malborner das imposante Eingangstor, das St.-Anna-Portal, im Kloster St. Anna zu Löwenbrück in Trier. Sie bauten das Portal in Trier Stück für Stück ab, karrten es nach Malborn und brachten es 1806 beim Kirchenbau an. Nummerierte Teile sind heute noch zu sehen. Die neuerbaute Pfarrkirche St. Briktius wurde 1808 eingeweiht. Gemeinde hat heute 1426 Einwohner

Über die Ortsgrenze bekannt war auch der "Butter Fränz" (Franz Malburg). "Butter Fränz" kaufte den Bauern, die Milch zu Butter verarbeiteten, ihre Butter ab und brachte sie entweder zu Fuß oder mit der Kutsche zu seinen Stammkunden nach Trier. Mehr als einmal blieb er dabei mit der Kutsche im Schnee stecken und kam zu spät zu seinen Kunden. Sein Spruch "Spitz gewogen, grad em Kloben", war auf dem Markt bestens bekannt. "Butter Fränz", der den Hochwälder um die Jahrhundertwende verkörperte, starb im Jahr 1908. Ein Jahr zuvor brannte die Malborner Volksschule ab, deren Neubau 33 540 Mark kostete. 1911 lebten in Malborn und Thiergarten 902 Einwohner, und ein Zentner Kartoffeln kostete zwei Mark. Im Jahre 1981 feierten die Malborner ihre 1000-Jahr-Feier mit einem historischen Festumzug. Heute leben in Malborn und im Ortsteil Thiergarten 1426 Einwohner. Die Fläche der Gemeinde umfasst 26,3 Quadratkilometer, davon sind 18,4 Quadratkilometer Wald. Weitere geplante Veranstaltungen im Rahmen der 1025-Jahr-Feier sind die Prämierung der Arbeiten zur heimatkundlichen Forschung "Was früher war". Im Rahmen dieses Projektes haben sich Malborner und Thiergartener Schüler und Jugendliche in einem Geschichts-Wettbewerb mit der Historie befasst. Außerdem wird es eine Fotoausstellung "Malborn und Thiergarten" geben, zusammengestellt von Reinhold Anton. Die genauen Termine für die Veranstaltungen stehen jedoch noch nicht fest.

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