Bestattung Allen Verstorbenen ein Platz bieten

Arenrath · Die Bestattungskultur ist im Wandel. Gab es vor 15 Jahren die ersten Urnengräber, gibt es heute deutlich mehr Auswahl an Bestattungsformen. In Arenrath soll es bald halbanonyme Rasengräber geben.

 In Rivenich gibt es bereits die Möglichkeit zur halbanonymen Bestattung. An einer Stele sind auf Tafeln Namen und Daten der Verstorbenen zu Lesen. Im Bild sind Tafeln zu sehen, auf die sie geschrieben werden. Weitere, schon beschriftete sind auf den anderen Seiten.

In Rivenich gibt es bereits die Möglichkeit zur halbanonymen Bestattung. An einer Stele sind auf Tafeln Namen und Daten der Verstorbenen zu Lesen. Im Bild sind Tafeln zu sehen, auf die sie geschrieben werden. Weitere, schon beschriftete sind auf den anderen Seiten.

Foto: Christina Bents

Als das erste Urnengrab in Arenrath kam, war die Skepsis in der Bevölkerung noch groß. Ludwig Schmitz, Ortsbürgermeister weiß noch, dass die Menschen damals sagten: „So lässt sich doch keiner begraben.“ Das ist jetzt etwa 15 Jahre her und es war ein amerikanischer Militärangehöriger, der so bestattet wurde. „Heute ist das bei uns der Schwerpunkt bei den Beerdigungen. Nach Einzel- und Doppelgräbern besteht kaum noch Nachfrage“, so der Ortschef.

Man will als Gemeinde in Sachen Bestattungen weiter mit der Zeit gehen. Deshalb gibt es bereits Rasenurnengräber, die nachgefragt werden. Die Ortsgemeinde sieht auch das wachsende Interesse an Bestattungswäldern, wie es sie etwa an der Mosel und in der Eifel gibt. Ludwig Schmitz: „Die Friedhöfe sind ja auch für die Angehörigen ein wichtiger Ort. Viele Menschen wollen ihnen nach ihrem Tod keine Arbeit machen oder sie wohnen weit weg und können sich nicht ausreichend um ein Grab kümmern.“

Ihnen will die Gemeinde Arenrath ein Angebot machen: teilanonyme Rasengräber. In Rivenich ist das bereits umgesetzt. Dort ist eine Rasenfläche angelegt, in deren Mitte eine Stele steht. An der Stele sind an allen vier Seiten Tafeln angebracht auf denen die Namen und Daten der Verstorbenen, die im Rasengrabfeld bestattet sind, stehen.

„Es geht darum, dass es im Ort, wo der Verstorbene gelebt hat, eine Stelle gibt, an der man sich an ihn erinnert und trauern kann,“ so Ludwig Schmitz, der ergänzt: „Auch wenn man nicht jede Woche zum Friedhof geht, ist es manchen wichtig, sich mit den Verwandten beispielsweise am Totensonntag auf dem Friedhof zu treffen und dem Verstorbenen zu gedenken. Und dass können sie mit dieser Bestattungsform tun.“ 

Das finden die Arenrather gut und sie haben einstimmig beschlossen, auf der Fläche, wo vorher die Doppelgräber waren, halbanonyme Rasengräber anzulegen. „Wir haben in der Gemeinderatssitzung darüber gesprochen und im nächsten Schritt, werde ich mich nach den Kosten und möglichen Entwürfen für eine Stele umschauen. Eine Idee, die bei vielen ankam, war Cortenstahl als Material zu nutzen.“

 In Rivenich gibt es bereits die Möglichkeit zur halbanonymen Bestattung. An einer Stele sind auf Tafeln Namen und Daten der Verstorbenen zu lesen. In Arenrath wird das auch bald realisiert.

In Rivenich gibt es bereits die Möglichkeit zur halbanonymen Bestattung. An einer Stele sind auf Tafeln Namen und Daten der Verstorbenen zu lesen. In Arenrath wird das auch bald realisiert.

Foto: Christina Bents

Im Herbst diesen oder im Frühjahr nächsten Jahres will man das Projekt umsetzen. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort