In Bullay ist nicht die Endstation

Bullay/Traben-Trarbach · Die seit vier Jahren diskutierte Planung, die Regionalbahnlinien im Moseltal vom Jahr 2015 an in Bullay beziehungsweise Wittlich enden zu lassen, ist vom Tisch. Der Anschluss an die IC-Linie ist geplant.

Bullay/Traben-Trarbach. Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord hat in Koblenz beschlossen, ein Alternativkonzept weiterzuverfolgen, das im Prinzip alles beim Alten lässt. Hohe Investitionskosten entfallen, und die Bedeutung der Moselweinbahn zwischen Bullay und Traben-Trarbach wird nun sogar gestärkt.
In der Ursprungskonzeption für den Rheinland-Pfalz-Takt im öffentlichen Personennahverkehr hatte es geheißen, dass die Regionalbahnlinie RB 81 zwischen Trier und Koblenz nicht mehr durchgehend fahren sollte. Von Osten her sollte in Bullay, von Westen in Wittlich-Wengerohr jeweils Endstation sein. Um dennoch eine Verbindung möglich zu machen, sollte eigentlich der Regionalexpress zwischen Trier und Koblenz im Raum Ürzig/Bengel einen zusätzlichen Halt bekommen.
Weiterhin hätte dies für die Moselweinbahn bedeutet, dass sie über den Pendelbetrieb zwischen Bullay und Traben-Trarbach hinaus in das Konzept der Moseltalbahn hätte integriert werden sollen - mit der Folge, dass damit eine durchgehende Regionalbahnverbindung zwischen Traben-Trarbach über Bullay nach Koblenz geschaffen worden wäre. Dazu jedoch wäre erforderlich gewesen, die Moselweinbahn zu elektrifizieren. "Diese Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro können wir uns jetzt sparen", sagte Thomas Geyer, der Verbandsdirektor des SPNV Nord. Er erläuterte, damit könne der "Inselbetrieb" der Moselweinbahn wie bisher aufrechterhalten werden.
Auch der neue, durchgehende Grundtakt in Form einer stündlich verkehrenden Regionalbahn von Perl an der Grenze zu Frankreich über Trier nach Koblenz sieht Geyer als positives Ergebnis von Verhandlungen. "Gerade die Regionalbahn spielt eine wesentliche Rolle im Tourismus", betonte er. Im Übrigen werde sich die Anschlusssituation in Koblenz verbessern.
Es werde einen "attraktiven Anschluss" an die IC-Stammlinie des Fernverkehrs in den Süden und aus Richtung Süden geben. Hinzu kommen mehr Möglichkeiten, Züge zwischen Cochem beziehungsweise Treis-Karden und Koblenz zu nehmen.
Positiv ist von allen Teilnehmern der Sitzung aufgenommen worden, dass das Tarifverbundssystem des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) künftig bis nach Traben-Trarbach ausgedehnt wird. Drängend ist die Problematik gewesen, wie es vertraglich nach dem 31. Dezember 2014 auf der Moselweinbahn weiterläuft. Der Verkehrsvertrag läuft dann aus, der Streckenbetrieb ist jetzt europaweit auszuschreiben und zu vergeben. Dazu gab die Verbandsversammlung jetzt grünes Licht.
Bis zum Jahr 2018 soll die sogenannte Weststrecke zwischen Wittlich und Trier eine wichtige Rolle spielen. Falls sie reaktiviert wird, könnten Züge im Regionalangebot über Igel und Wasserbilligerbrück bis nach Luxemburg (rote Brücke) verkehren. Die Saarstrecke bis nach Saarburg wird ebenfalls im Konzept enthalten sein. bros

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